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Fruchtiger Wildreissalat mit Quinoasprossen

6. Juni 2012

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Bisher habe ich die Sprossenecke im Bioladen immer links liegen gelassen. Ich bin, wie ihr ja wisst, zwar verhältnismäßig schon etwas „öko“ drauf, aber Sprossen waren mir bisher doch irgendwie too much. Keine Ahnung, warum. Tja, was soll ich sagen – ich war doof. Wirklich darüber nachgedacht, warum manche Menschen so auf Sprossen abfahren habe ich nie und hätte ich das mal, wäre ich sicher früher schon auf die Idee gekommen, ihnen mal eine Chance zu geben. Meine Neugierde war allerdings geweckt, als ich von der Existenz von Quinoasprossen gehört habe. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr, wo ich sie das erste Mal gesehen habe, aber plötzlich schienen sie überall zu sein. Irgendwann war ich – als alter Quinoafan – einfach zu neugierig, habe mir im Bioladen ein Sprossenglas geholt, Quinoa gut gewaschen, ins Glas gegeben, ab und zu gewässert, abgegossen und 2 Tage gewartet. Und siehe da: es bilden sich tatsächlich Sprossen! Ich war völlig aus dem Häuschen! Als ich dann davon probiert habe, war ich zuerst seeeehr skeptisch – ich hatte mit harten, geschmacklosen, eventuell sogar etwas bitteren Körner gerechnet aber nein: Die Sprossen schmecken so, wie Sprossen eben schmecken; frisch und knackig (aber nicht hart) und einfach nur lecker. Ich war echt verblüfft. Ok, war wie gesagt mein erster Sprossenversuch aber damit hätte ich nicht gerechnet. Dass ein bisschen Wasser, Luft und Warten so etwas vollbringt… da sieht man mal, wieviel „Leben“ so in unseren Vorratsgläsern schlummert 🙂 Und wusstet ihr, dass Bohnen, Samen und Getreide, sobald man ihnen etwas Zeit, Wasser und Luft zum Keimen gibt, innerhalb von Stunden um ein Vielfaches mehr an Vitaminen, Eiweißen und Mineralien reicher werden, wie wenn man sie gekocht essen würde?  Wer mehr Infos und eine einfache Anleitung zum Keimen haben möchte, kann mal hier reinschauen – witzigerweise ist auf den Fotos das gleiche Sprossenglas zu sehen, das ich auch habe. Jedenfalls wollte ich die Sprossen natürlich gleich verarbeiten und da passte es ganz gut, dass ich vor hatte, irgendeine Art fruchtigen Wildreissalat zu machen. Noch so ein Novum für mich: Wildreis.

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Eigentlich handelt es sich dabei nicht um „richtigen“ Reis sondern um die Samen einer Wasserpflanze, die hauptsächlich an sauberen und klaren nordamerikanischen und kanadischen Seengebieten wild wächst. Da er nur natürlich wächst, nicht industriell angebaut wird (zumindest nicht der echte Wildreis) und die Ernte sehr aufwändig ist, ist er nicht gerade billig, dafür aber eben etwas ganz besonderes. Er ist eine kleine Delikatesse und man geht dementsprechend sparsam mit ihm um. Normalerweise mischt man ihn entweder mit anderen Reissorten oder nutzt ihn als einen Teil für Füllungen mit Gemüse, Fleisch oder wie ich hier im Salat.

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Wem das mit dem Sprossen ziehen zu doof ist (aber ich kann euch versichern, es ist völlig easy), der kann auch auf andere, gekaufte Sprossen zurückgreifen. Oder den Quinoa einfach wie sonst üblich kochen und dazu geben. Dazu gab es ein Orange-Minz Dressing, hauptsächlich deshalb, weil ich beides gerade da hatte und ich wie gesagt einen fruchtigen Salat wollte. Und genau das wurde er – fruchtig, leicht, lecker. Mittlerweile würde ich den Apfel wohl gegen ein paar frische Beeren austauschen, jetzt, wo wir gerade in der Saison sind.

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Fruchtiger Wildreissalat mit Quinoasprossen
 
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Zutaten
Für den Salat:
  • 100g Wildreis
  • etwa 5-6 EL Quinoasprossen (oder andere Sprossen oder Quinoa gekocht)
  • 2 große Hand voll Blattgrün (bei mir halb Rucola / halb Postelein)
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 1 kleiner Apfel - oder frische Beeren nach Wahl
  • 2-3 EL Rosinen
  • Ziegenfrischkäse nach Geschmack
Für das Orange-Minz-Dressing:
  • 1 kleine Bio Orange, davon Schale und Saft
  • 3-4 Blättchen Minze, in feinen Streifen
  • 4 EL Orangensaft (von der Orange)
  • 1 EL Apfelessig
  • 1,5 EL Olivenöl
  • 1 TL Honig oder Agavendicksaft
  • etwas weniger als ½ TL Salz
  • frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung
  1. Wildreis in ein Sieb geben und gut durchspülen. Dann mit der doppelten Menge Wasser aufkochen, Hitze reduzieren und mit dem Deckel auf dem Topf 50-60 Minuten köcheln lassen. Er sollte am Schluss zwar weich, aber immer noch bissfest sein.
  2. Während der Wildreis kocht, alle Zutaten für das Dressing in ein Schraubglas geben und gut durchschütteln. Salatgrün waschen und putzen, Frühlingszwiebel waschen und in feine Scheiben schneiden, Apfel waschen und würfeln. Salat, Sprossen, Frühlingszwiebel, Apfelstücke und Rosinen auf 2 Tellern oder einer Salatplatte anrichten.
  3. Wenn der Wildreis fertig gekocht ist, evt. übrig gebliebenes Wasser abschütten und knapp die Hälfte des Orangen-Minz-Dressing mit dem noch warmen Reis vermengen. Das restliche Dressing auf den Salat verteilen, Wildreis und Ziegenfrischkäse darauf geben und genießen.

 

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11 Kommentare

  • Antworten saritag22 6. Juni 2012 at 20:25

    mal wieder lecker 🙂 Ich hab ürbigens letztens versucht Rucola-Sprossen wachsen zu lassen, bin aber kläglich gescheitert, weil die Rucolasamen sich nicht spülen ließen und ganz wabbelig geworden sind. Dann werd ich es wohl auf jeden Fall mal mit Quinoa versuchen!

    • Antworten Dani 16. Juni 2012 at 19:41

      Hihi wie witzig Sarah – ich hatte genau das selbe Problem mit dem Rucola und dachte schon, ich wäre zu doof dazu. Sehr beruhigend, dass ich nicht die Einzige bin, der es so ging 😉
      Ich habe gestern noch einen Versuch gestartet und bin gespannt, ob es diesmal was wird… Quinoa ist auf jeden Fall um einiges einfacher, das kann ich dir versprechen! 😉

      Liebe Grüße!

  • Antworten Helga 7. Juni 2012 at 9:58

    Mmh, sieht sehr lecker aus. Ich ziehe auch schon seit längerer Zeit Sprosse. Gerade habe ich aber eine Phase in der ich es nicht mache. Danke also für deine Inspiration dazu! Werde mein Glas mal wieder rausholen….und Quinoa ausprobieren, kenne ich noch nicht. Meine Lieblingssprossen sind Mungbohnen. Liebe Grüße Helga

    • Antworten Dani 16. Juni 2012 at 19:40

      Hallo Helga, sehr gern geschehen 🙂
      Mungbohnen hatten wir letzte Woche, finden wir auch sehr lecker. Quinoa ist halt etwas feiner, klar, ist ja auch kleiner.
      Momentan versuche ich mich das 2. Mal an Rucolasamen…

  • Antworten bakingthelaw 9. Juni 2012 at 19:15

    Mensch Dani, das sieht schon wieder soooooo lecker aus 😀

    Wildreis ist immer so hübsch anzuschaun und schmeckt auch toll!! Mit den Sprossen ging es mir bisher irgendwie auch immer so 😛

    • Antworten Dani 16. Juni 2012 at 19:38

      Das stimmt, Wildreis ist das heimliche Supermodel unter den Reissorten 😉 Und zu den Sprossen: probier´s einfach mal, ich bin immer noch begeistert und kaufe fast jede Woche neue Samen!

  • Antworten Christina 10. Juni 2012 at 11:55

    Ahhh muss ich ausprobieren mit den Quinoasprossen! Habe das Glas auch 🙂

    • Antworten Dani 16. Juni 2012 at 19:37

      Jaja, das gute Alnatura Glas 🙂 Viel Spass beim Ausprobieren!

  • Antworten Vera von Nicest-Things 12. Juni 2012 at 22:46

    Ja, genau so ging es mir auch! Ich lese so… Transferfolien… nass machen… in die richtige Position schieben… Blasen rausstreichen… und denke nur, neee, nix für mich! Ist zwar toll, aber ich kenne mich ja, es muss immer alle schnell schnell gehen und bitte ohne meine Frustrationstoleranz auszureizen.

    Dein Rezept sieht köstlich aus und so gesund… also wirklich gesund, nicht einfach nur 0815-gesund wie Salat mit Tomaten oder so. Man müsste eigentlich viel öfter mal zu diesen etwas anderen, wertvolleren Zutaten wie Quinoa oder Wildreis greifen *auf die Fertigpizza neben mir schiel*

    • Antworten Dani 16. Juni 2012 at 19:37

      Hihi, ja absolut – zu kompliziert darf´s wirklich nicht sein 😉

      Und zur Fertigpizza: mei, sowas passiert… aber ja nicht jeden Tag 😉 Wichtig für mich ist immer: nie mit schlechtem Gewissen essen, denn das ist doppelt doof.

      Liebe Grüße!

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