Vegan Vegetarisch Winter

Winterstrudel mit Meerrettich-Joghurt

10. Dezember 2013

Winterstrudel Rezept {flowers on my plate}

Heute gibt´s einen feinen Winterstrudel. Genau genommen habe ich diesen Strudel noch im späten Herbst gemacht – von Winter konnte da noch keine Rede sein. Und ich muss zugeben, dass mich die Strudelfüllung sogar farblich an einen von buntem Herbstlaub bedeckten Waldboden erinnert: warmes Braun, entspanntes Dunkelgrün und knalliges orange. November eben. Diese Farben sind draußen immer noch teilweise da, allerdings werden sie mittlerweile morgens vom Frost oder von wie durch Zauberhand über Nacht auftauchendem Puderzuckerschnee überdeckt. Wenn man Glück hat, blinzelt morgens die Sonne durch und lässt die einzelnen, von Frost bedeckten Grashalme auf der Wiese im Licht funkeln. Also ja, der Herbst hat zwischenzeitlich definitiv dem Winter Platz gemacht. Zum Glück aber kann man diesen Strudel hier auch ganz famos noch in der anfänglichen Winterzeit essen, denn er enthält lauter tolle Dinge, die um diese Zeit Saison haben: Kürbis, Rosenkohl, Maronen und Spinat.

Winterstrudel Rezept {flowers on my plate}

All diese Köstlichkeiten werden in 2 Filoteigtaschen verstaut, im Ofen gebacken und dann mit etwas Meerrettich-Joghurt verfeinert, der den leicht süßlichen Kürbis und die Maronen perfekt ergänzt. Habt ihr schon mal frischen Meerrettich probiert? Den gibt´s gerade wieder auf den Märkten und es lohnt sich wirklich, ihn zu besorgen; die Wurzel sieht zwar völlig unspektakulär aus, hat es aber ganz schön in sich. Wir haben im Winter so oft es geht frischen Meerrettich daheim, bei Bedarf wird einfach ein Stück geschält und frisch gerieben, den Schärfegrad könnt ihr dabei natürlich selbst bestimmen: wenige Meerrettich = dezent und angenehm, viel Meerrettich = Nase wieder frei (und für manch einen trotzdem noch angenehm, die richtige Menge muss man einfach selbst testen). Die Senföle, die euch die Nase frei pusten, sind übrigens unheimlich gesund, da sie antibiotisch wirken, daher wird Meerrettich auch „Penicillin aus dem Garten“ genannt. Und ach ja, neben einigen B-Vitaminen und wichtigen Mineralstoffen enthält er auch noch doppelt so viel Vitamin C wie eine Zitrone, mal wieder hat uns die Natur also genau das geschenkt, was wir in der jeweiligen Saison am Dringendsten benötigen: Immunabwehrunterstützung im kalten Winter. Sie weiß eben einfach, wie es geht.

Rosenkohl {flowers on my plate}

Kurze Anmerkungen noch zum Strudel: 1. Rosenkohl ist lecker. Punkt. Sogar der Liebste, der früher immer Probleme (leicht untertrieben) damit hatte, mag ihn mittlerweile. Der Trick ist, ihn nicht zu Tode und damit muffig zu kochen, sondern ihn wie z.B. hier im Ofen zu rösten, er soll unbedingt noch etwas Biss haben. 2. Dieser Strudel ist dank der stärkehaltigen Füllung von Kürbis und Maronen ein bisschen „handfest“ und damit das Gegenteil von einem leicht-erfrischenden Sommersalat. Das ist aber ok, wir haben ja schließlich Winter. Wollte euch nur vorgewarnt haben, wir haben jeweils nur ein kleines Stück geschafft und etwas Frisches dazu wie der Joghurt und/oder ein Salat ergänzt ihn hervorragend, also nicht weglassen. 3. Wir haben den zweiten Strudel komplett eingefroren und werden ihn bei Bedarf auftauen und nochmal im Ofen erwärmen. Das gibt ein easy-peasy-ratzfatz Abendessen, freu mich schon.

Winterstrudel Rezept {flowers on my plate}

Winterstrudel mit Meerrettich-Joghurt
 
Autor:
Für: 2 Strudel / für 3-4, naja, vielleicht sogar 5 Personen
Zutaten
  • 10 Blätter Filo- bzw. Yufkateig (1 Packung)
  • 1 kleiner Kürbis (bei mir: Butternut)
  • Große Handvoll Spinat
  • 300g Rosenkohl
  • 200g gekochte Maronen (bei mir: fertig gekauft, im Vakuum gekocht**)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 10-12 Blätter frischer Salbei
  • 1 Päckchen Feta*
  • Olivenöl
  • Zum Strudel bestreuen: 1 EL Kürbiskerne
  • 300g Naturjoghurt* oder saure Sahne
  • 3-4cm frischer Meerrettich
  • Salz & Pfeffer
Zubereitung
  1. Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Rosenkohl waschen, putzen (Strunk und die äußersten Blätter entfernen) und halbieren. Kürbis ggf. schälen, halbieren, entkernen und in Würfel schneiden. Rosenkohl und Kürbis auf ein Backblech mit Backpapier geben, 1-2 EL Olivenöl darüber geben, salzen, pfeffer, und alles gut vermengen. Für 20-30 Minuten rösten. Filoteig aus dem Kühlschrank nehmen.
  3. Währendessen Spinat waschen, Strunk und grobe Stiele entfernen. Salbei in Streifen schneiden. Maronen, Zwiebel und Knoblauch schälen und hacken, alles in etwas Olivenöl zusammen mit dem Salbei kurz dünsten, dann den Spinat dazu geben, salzen & pfeffern. Deckel darauf geben und die Pfanne vom Herd nehmen, sobald der Spinat anfängt zusammen zu fallen. Meerrettich schälen und fein reiben, mit Joghurt vermengen und mit Salz abschmecken
  4. Für 2 Strudel je 5 Filoteigblätter auf je ein Backpapier flach aufeinanderlegen, dabei jede Teigschicht mit etwas Olivenöl einpinseln. Feta grob zerkrümeln und auf die beiden Strudelteig aufteilen, wer mag, kann ein kleines Stück Feta für die Deko beiseite legen. Jetzt sollten auch der Kürbis und der Rosenkohl aus dem Ofen fertig sein, beides in die Pfanne zu den Maronen geben und vermengen. Abschmecken und ggf. noch etwas nachwürzen. Füllung mittig auf die beiden Teige verteilen, die Ränder einklappen und dann zum Strudel umklappen, mit Olivenöl einpinseln und mit Kürbiskernen und ggf. restlichem Feta bestreuen. Für 20-25 Minuten goldbraun backen. Mit dem Meerrettich-Joghurt servieren, dazu passt Salat.
Notizen
*Veganer können den Feta weglassen und den Joghurt durch eine vegane Variante, Avocadocreme oder Tomatensalsa oder ersetzen. Wer den Meerrettich mit unterbringen will, kann ihn auch z.B. in einen Dipp aus mit Wasser oder Pflanzenmilch verdünntem Tahini oder Mandelmus reiben

**Natürlich könnt ihr auch frisch geröstet Maronen dafür nehmen, ich muss allerdings gestehen, dass ich das vor Jahren mal versucht habe und völlig am Verzweifeln war, weil ich sie nach gefühlten 5 Stunden puhlen immer noch nicht komplett von der Schale befreit hatte. Wer eine idiotensichere Anleitung hat, der hebe bitte kurz die Hand und erlöse mich

 

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10 Kommentare

  • Antworten Franziska 11. Dezember 2013 at 15:40

    Huuui – ich habe kürzlich ein schönes Stück Meerrettich aus dem Garten ausgegraben. Das wäre doch eine schöne Verwendung!
    Und bei Maronen kann ich ja sowieso nicht nein sagen.

    Zum Pulen: Lag es vielleicht an den Maronen? Bei mir funktioniert das immer sehr einfach. Ich weiß nur, dass man sie schälen soll, solange sie noch gut warm sind. super – dadurch werden deine Fingerspitzen irgendwann immun gegen Hitze 😀 …bis dahin: aua!
    Aber wenn es mit deinen schon gegarten Maronen gut funktioniert, bleibe doch dabei.

    Liebe Grüße
    Franziska
    http://www.howbigarethesmallthings.wordpress.com

    • Antworten Dani 12. Dezember 2013 at 17:57

      Na, der Gartenmeerrettich würde ganz wunderbar da rein passen! 🙂
      Ja, das mit den Maronen, ich weiß auch nicht… ich hatte sie eingeritzt, im Ofen gegart, wollte sie noch warm puhlen und sie waren noch steinhart, obwohl sie lange im Ofen waren. Dann hab ich sie in heißem Wasser fertig gegart und heiß gepuhlt und wir haben so um 22 Uhr oder so zu Abend gegessen 😉 Stressige Erfahrung.

  • Antworten Anna 11. Dezember 2013 at 16:49

    Wie kommst du nur immer auf solche Ideen. Sieht sehr lecker aus ! 😀 Da muss ich mich wohl mal wieder ans nachkochen machen. Hat ja schonmal gut geklappt mit deinem Rezept 🙂

    • Antworten Dani 12. Dezember 2013 at 17:57

      Vielen Dank, Anna, das freut mich 🙂

  • Antworten Toni 13. Dezember 2013 at 11:25

    Sieht wirklich sehr köstlich aus. Yamyam

    • Antworten Dani 29. Dezember 2013 at 13:16

      Vielen Dank Toni!

  • Antworten Marie von nu3 23. Dezember 2013 at 11:25

    Schön, dass ich das tolle Rezept noch vor Weihnachten entdeckt habe! Das kommt gleich auf meine Alternativen-Liste zu den Weihnachtsklassikern 😉 Danke für die leckere Idee!

    • Antworten Dani 29. Dezember 2013 at 13:17

      Danke dir 🙂 Ja, wäre wohl wirklich eine schöne vegetarische Alternative für ein Weihnachtsessen! Liebe Grüße!

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