Also eigentlich heißt dieses Rezept traditionell gesehen ja Kvass – aber „Fermentierte Beeren-Limo“ hört sich doch irgendwie gleich viel netter an, oder was meint ihr? Das 1. Mal darauf gestoßen bin ich bei den Green Kitchen Stories und seither habe ich schon so einige Limos zubereitet. Das Schöne dabei ist nämlich, dass es ein super Weg ist, um euch die guten Milchsäurebakterien zuzuführen. Ja genau, die aus der schlechten Fernsehwerbung. Nur dass das in unserem Fall auch vegan möglich ist und vor allem mit viel weniger Zucker. Und ach ja, leckerer ist es selbstverständlich auch noch. Wer mehr über Milchsäurebakterien erfahren und mal auf verständliche Art den Verdauungsapparat erklärt haben will, dem kann ich wärmstens eine sehr schön geschriebene Lektüre dazu empfehlen. Letztes Jahr hab ich das Buch quasi in einem Rutsch verschlungen und seither erzähle ich jedem, der es hören oder auch nicht hören will, dass der Darm ein völlig unterschätztes und total intelligentes Organ ist. Kommt super auf Dinnerparties sag ich euch. Aber zurück zur Limo. Gerade jetzt im Sommer bin ich quasi im Kvass Dauermodus. Das ganze frische Sommerobst lässt sich nämlich prima mit Wasser, etwas Honig und wer mag noch Kräutern oder Ingwer fermentieren. Ist alles ganz easy, ihr braucht nur etwas Geduld – 2-3 Tage sollte das Ganze schon ruhen. Das Endprodukt schmeckt leicht süß-prickelnd-aromatisch nach der Frucht, die ihr eingelegt habt, ein Hauch säuerlich (dank der guten Milchsäurebakterien) und zischt leicht beim Aufmachen – wie es eben sein soll bei einer guten Limo.
- Reifes, frisches Bio-Obst, das ca. 1/4 des Glases füllt. Z.B. eine gute Handvoll Beeren nach Wahl oder 1 Nektarine oder 2-3 Aprikosen oder 1 Apfel etc.
- 1 EL Honig, nicht pasteurisiert
- wer möchte: frische Kräuter (Minze oder Rosmarin ist toll bei Erdbeere) oder ein Stück Ingwer
- Stilles Wasser*
- ggf. 1 EL frische Molke**
- Das Obst kurz abwaschen, ggf. in Stücke schneiden (Erdbeeren können halbiert oder geviertelt werden) und zusammen mit dem Honig in ein großes sauberes Schraubglas geben.
- Kräuter oder Ingwer in Stücken dazu geben. Alles mit Wasser aufgießen, dabei oben mind. 1 cm Luft lassen, damit die Kohlensäure Platz hat. Gut schütteln oder mit einem sauberen Löffel umrühren, damit der Honig sich auflösen kann.
- Glas verschließen und für 2-3 Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen, dabei 1-2 Mal täglich durchschütteln. Nach 2 Tagen könnt ihr mal davon probieren, wenn sich bereits Kohlensäure gebildet hat und euch der Geschmack zusagt, könnt ihr Obst und Kräuter / Ingwer entfernen und die Limo nun für ca. 1 Woche im Kühlschrank aufbewahren. Ansonsten noch 1-2 Tage weiter fermentieren lassen
26 Kommentare
Was so einfach geht das? Ich bin direkt perplex…Das muss ich unbedingt probieren!Ich dachte da werden jetzt sicher extra irgendwelche Bakterien in Pulverform zugesetzt oder so;) Eine tolle Idee…Muss ich mir unbedingt abspeichern, dass es ich es nicht wieder vergesse=)
Liebe Grüsse,
Krisi
Ich habe gerade gesehen das alle anderen Kwas Rezepte noch Hefe oder ähnliches verwenden, braucht es das nicht?
Hallo Krisi, bei manchen braucht es wohl eine kleine Starthilfe in Form von Molke oder Hefe, aber bei mir hat es bisher auch immer ohne funktioniert. Wichtig: Bio Obst nehmen und kurz waschen, nicht klinisch rein schrubben. Der beigefügte Honig ist der Zucker, den die guten Bakterien auf dem Obst für ihre fleißige Arbeit brauchen 🙂 Bei uns hat das immer super ausgereicht. Viele Grüße und viel Spaß damit!
Kann ich die Früchte danach noch für etwas anderes benutzen oder werden die weg geworfen?
Hallo Melinda, ich entsorge sie danach immer, denn sie sehen weder noch besonders schön aus, noch schmecken sie nach viel. Wenn du willst, kannst du sie aber sicher noch z.B. im Müsli unterbringen oder so. Viele Grüße! Dani
Liebe Dani, auf so ein Rezept hab ich gewartet! Das klingt ganz wunderbar und wird gleich angesetzt. Ich hab nämlich noch frische Mirabellen im Kühlschrank, die werden sich da doch bestimmt auch gut drin machen, oder? Bei mir wird ab morgen übrigens auch wieder mit dem Fermentieren experimentiert, ich bin mal gespannt, was dabei rauskommt 🙂
Liebe Grüße <3
Julia
Oh Mirabellen hören sich traumhaft an, meine Liebe! Und ich bin schon super gespannt, was bei dir so fermentiert wird… Ich muss bald auch mal wieder Kohl ansetzen 🙂 Liebe Grüße!
Ihr Lieben, das hört sich so wunderbar lecker an! Habe soeben ein Glas mit wilden Pflaumen angesetzt und bin jetzt schon sehr neugierig auf das Ergebnis… Ich melde mich dann in zweidrei Tagen nochmal 😉 Danke für die vielen hübschen Inspirationen und Gaumenfreuden, mein Herz hüpft jeden Sonntag immer, wenn ich nach euren neuen Einträgen schaue!
Aww, wie lieb von dir Anke! Und: da sind wir gleich 2, ich habe heute Mittag auch schon wieder das nächste Glas angesetzt 🙂 Diesmal mit Brombeeren Erdbeeren und 2 Minzblättern. Pflaumen sind sicher auch super, das muss ich bald mal testen! Liebe Grüße!
Mhh… Ihr Lieben – das klingt traumhaft! Ich mag es ja auch sehr gerne, wenn die Limos nicht so super süß nicht, sondern im Gegenteil noch eine schöne Säure haben. Kurzum: Ich muss das mal testen! 🙂
Selbst gemachte Limo steht ohnehin schon lange auf unserem Plan.
Ganz liebe Grüße,
Ylva
Hallo meine Liebe, ja, ist zum Glück wenig süß, so mag ich das 🙂 Und das feine Beerenaroma passt auch super dazu. Liebe Grüße!
Jaaa ich will das machen! Da wandern meine frischen Brombeeren heute Abend gleich mal rein. Welche Kräuter würden da wohl dazu passen? Basilikum?
Aber HOLLA! Beeren und Basilikum sind immer eine tolle Kombi, das wird sicher super 🙂 Viel Spaß und happy schlürfing wünsch ich dir!
Vor 2 Tagen habe ich das Rezept wieder angesetzt, dieses Mal mit flachen Pfirsichen. Ist es bei dir auch schon vorgekommen, dass die Limo leicht dickflüssig/schleimig wurde? Nur ein bisschen…ich glaube es kommt von den Pfirsichen. Der Geschmack ist ganz wunderbar!
Liebe Grüße
Hallo meine Liebe, hmmmm, nee… also die Konsistenz war aber immer gleich. Kann gut sein, dass das von den Pfirsichen kommt. Solange alles gut riecht und schmeckt, sollte es aber passen. Liebe Grüße 🙂
Ich habe es inzwischen getrunken und lebe noch 🙂 der Geschmack war gut wie immer. Ich habe es aber wegen der Konsistenz mit etwas Sprudel gemischt.
Yay, das ist super, danke dir fürs Feedback 🤗
Das klingt so schön und einfach!
Am Wochenende gehen wir Beerenpflücken und dann werde ich so eine kleine Limo von dir ansetzen! Das Foto ist übrigens ganz wundervoll!
Eine schöne Woche und liebste Grüße
Lena
Oh danke dir, liebe Lena! Sollte ursprünglich eigentlich nur ein Schnappschuss für Instagram werden, aber das Thema wurde so oft nachgefragt, dass ich es jetzt doch mal verbloggen musste 🙂 Dir auch eine schöne Woche und liebe Grüße!
Es funktioniert! Ich habe Brombeeren und Basilikum genommen wie angekündigt. Die fermentieren nun seit gestern in einer leeren, gewaschenen Tomatensugo-Flasche (die habe ich immer auf, sind so praktisch auch im Saucen aufzubewahren…). Vorhin konnte ich es nicht mehr aushalten und habe einen klitzekleinen Schluck probiert. Es brizzelt schon ein bisschen und schmeckt so angenehm fruchtig mit sehr milder Säure. Ein Traum!
Juhuuu, eine neue Kvass-Anhängerin! 🙂 Mein Glas wurde heute Mittag auch abgesiebt und wartet seither im Kühlschrank (habe es am Sonntag angesetzt). Dir noch viel Spaß damit!
Eure Methode des zuckerarmen fermentierten Getränks gefällt mir, daneben gehen auch diverse Kombinationen mit Kombucha.
Diesen Artikel hier hatte ich unter
http://portionsdiaet.de/rezepte/geheimnis-der-wirklichen-erfrischungsgetranke-samt-beispielen
verlinkt, aber ein Pingback scheint nicht angekommen zu sein.
Sag mal, liebe Dani, wie schätzt du den Alkoholgehalt ein? Wegen stillen und so???
Ganz liebe Grüße und natürlich keine Eile mit Mailantwort… Ich weiß ja…
Hannah
Fermentierte Früchte. Yippie! !!!
Huhu. Wollte das unbedingt auch ausprobieren und habe in eine dickhalsige Glasflasche eine große Hand voll halbierter Heidelbeeren, einen guten Schuss Honig und etwa 800ml Wasser gegeben. Steht jetzt heute den 4. Tag (habe auch jeden Tag 2 mal durchgeschüttelt), aber es hat sich absolut keine Kohlensäure gebildet. Was könnte ich falsch gemacht haben?
Schmecken tut es gar nicht mal schlecht, aber halt 0 Kohlensäure.
Gruß, Manu
Hey Michael, Hey Dani,
Vielen, vielen Dank für das großartige Rezept 🙂 ich habe Inger-Limonade angesetzt und sie ist unglaublich gut 🙂
Jetzt wollte ich fragen, ich habe einige Kilo Kirschen von unserem Baum eingefroren, weil ich die Limonade erst später entdeckt habe. Meine Frage jetzt:
Kann ich die Kirchen auftauen und dann zu Limonade fermentieren? Ich kann im Internet nichts dazu finden.
Vielen Dank und liebe Grüße
Denise