Pssst… wir haben ein kleines Holz-Spa eröffnet. Eines, in dem man so richtig gut massiert, ja fast schon durchgeknetet wird. Eines, aus dem man herrlich duftend und gepflegt wieder heraus kommt. Eines, das lebensverlängernd wirkt. Manchmal wäre ich gern ein Holzbrett. Ok, das kam falsch raus, aber ihr wisst schon. Wenn man viel mit Holz und anderen natürlichen Materialien arbeitet, wird einem früher oder später eines klar: diese kleinen luxuriösen Alltagsgegenstände brauchen Liebe, eine ganze Menge davon. Liebe und Pflege. An der Liebe hat es nie gefehlt, meine Aversion gegen Plastik ist allgegenwärtig und so freue ich mich jedes Mal, wenn ich eines der Holzbretter heraushole und für das tägliche Gemüse oder Obst schnippeln nutzen kann.
Da ich grundsätzlich eine eher faule Socke bin, wurde der Pflegepart anfangs ein bisschen vernachlässigt (im Sinne von: nicht vorhanden), bis ich irgendwann im letzten Jahr auf die legendäre spoon butter gestoßen bin. Das ist eine schnell zusammengerührte Paste bzw. „Butter“ aus Kokosöl und Bienenwachs, die super einfach zu machen ist, das Holz pflegt und dessen Lebensdauer damit verlängert. Länger Spaß an schönen und praktischen Dingen, da bin ich doch dabei. Da ich sowohl Kokosöl als auch Bienenwachs immer im Haus habe, hatte ich nicht mal Extrakosten. Ich hebe die Kerzenstummel und Teelichtüberreste im Herbst und Winter immer auf und sammle sie, nachdem ich den Docht entfert habe, in einem Glas. Alles was ihr für die Holzbutter tun müsst ist, das Kokosöl und Bienenwachs im Verhältnis 3:1 kurz im Wasserbad erhitzen, verrühren und abkühlen lassen. Dann die sauberen, trockenen Holzbretter und -utensilien liebevollst damit einmassieren, ggf. über Nacht ziehen lassen und fertig. Die Butter schmilzt durch die Handwärme beim einreiben und wird cremig – schöner Nebeneffekt dabei: babyweiche Hände nach der Massage. Ich mache das so ca. 2 Mal im Jahr und finde, dass das reicht, ihr könnt natürlich auch öfter. Noch ein paar Worte zum Bienenwachs bzw. Bienenwachskerzen: bitte haltet Ausschau nach naturreinem, hochwertigem Bienenwachs und lasst das billige chinesische Wachs, das oft mit Paraffinen oder Mikrowachsen gepanscht wurde links liegen. Eure Gesundheit, die Bienen und Umwelt werden es euch danken. Und euer Holzspielzeug sowieso.
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- Das grobe Rezept besteht aus 3 Teilen Kokosöl und 1 Teil Bienenwachs. Ich habe das so umgesetzt:
- 100g Kokosöl
- 30g Bienenwachs
- Bienenwachs ggf. in kleine Stücke schneiden (mit einer Schere, Messer oder evt. sogar einer Haushaltsreibe) und zusammen mit dem Kokosöl in einem Wasserbad langsam schmelzen lassen.
- Die jetzt noch heiße, flüssige Holzbutter in ein Schraub- oder Weck-Glas umfüllen und abkühlen lassen, dabei wird sie wieder hart
- Zur Holzpflege die Butter auf sauberem und trockenem Holz verteilen und mit den Fingern einmassieren. Wenn ihr die Zeit habt: über Nacht ziehen lassen und am nächsten Tag mit einem fusselfreien Tuch eventuelle Fettreste abreiben - das Holz sollte sich gepflegt und "satiniert" anfühlen.
20 Kommentare
Liebe Dani, bei so einem Verwöhn-Programm wäre ich auch gerne ein Holzbrett! 😉 (Ich höre Michi im Hintergrund gerade herzhaft kichern…)
Wir gönnen unseren Bretter bisher nach dem Putzen einfach gerne eine Olivenöl-Behandlung, aber das Wachs ist sicher auch noch einmal ein super zusätzlicher Schutz. Bienenwachs hätte ich sogar noch hier… das wird heute Abend gleich mal probiert. Tausend Dank für die tolle Anleitung! <3
Liebe Grüße,
Ylva
Oh der kichert allerdings 😉 stimmt, Olivenöl ist natürlich auch immer gut! Liebe Grüße!
Heute Abend habe ich Butter geschmolzen und mehr oder weniger die ganze Holz-Kücheneinrichtung eingerubbelt. 😉 Jetzt glänzt und duftet es ganz fein hier… und selbst die alten Brettchen und Kochlöffel erstrahlen wieder in neuer Frische. Und ja, ich habe auch das Gefühl: Viel besser als „nur mit Öl allein“.
Danke! <3
Hach Ylva, das freut mich so! Vielen Dank und liebe Grüße!
So ein paar Wichtel, die in der Küche heimlich, still und leise alles immer wieder durchpolieren und auf Vordermann bringen – das wäre schon was. Ich würde dann auch dringend drum bitten, diese Holzpflege ins Programm mit aufzunehmen 😉
liebe Grüße…
Ohh wenn die bei dir auftauchen sollten, dann schick auch ein paar zu mir, könnte ich wirklich gut gebrauchen 😉 Liebe Grüße!
Ich liebe meine Holzbretter auch – und pflege sie überhaupt nicht. Kokosöl und Bienenwachs ist da; ich nehme mir das jetzt mal vor. Gute Idee!
Das hab ich früher auch nie, aber es lohnt sich 🙂 Viel Spaß damit, liebe Barbara!
Die Holzbutter ist super! Ich massiere meine Brettchen jetzt regelmäßig ;).
Liebe Grüße
Lena
Juhu, das freut mich! Hab hier auch noch ein bisschen was stehen, ich glaube, bald wird wieder massiert 😉
Lieber Micha,
ich bin der Antiquitaeenschreiner Horst Smech
( Firmenprofil Der Holzdoktor ) habe ein
Spritzwachs mit Lösungsmittel ( für Spritzpistole ) geeignet.
Mit diesem Lack brauchtmann bei neu gehe-
stellte Moebeln das Holz nicht mit Wasser
behandeln. Man kann das Holz gleich einmal
spritzen, dann mit Schleifpapier 400k schleifen
und dann dann zweite mal spritzen. Die Fläche
ist dann Staub und Wasser abweisent und
braucht dann keine Nachbehandlung. Der Lack
ist sogar für Kindermoebeln geeignet.
Gruß von Horst
Hallöchen. Toller Beitrag. Danke! Ich frage mich, ob du eine Empfehlung hast, mit welchem Tuch oder Schwämmchen du die Butter aufträgst? Gibt es da eine Empfehlung? LG
Liebe Magda, die Butter selbst trage ich mit den Fingern auf und fürs abreiben nutzen wir ein Geschirrtuch aus Leinen (die aus Baumwolle fusseln manchmal etwas). Hoffe, das hilft, liebe Grüße! Dani
Ein super Rezept- hab es schon vor 2 Jahren bei Euch entdeckt und will es nicht mehr missen! Übrigens ist diese „Butter“ auch hervorragend zur Pflege rauher Hände & Füsse 😊! LG und Danke fürs Teilen!
Das freut mich sehr, liebe Alexa – danke für dein Feedback 🙂
Super – vielen Dank für die Rückmeldung.
Kannst du mir noch sagen, wie lang so eine Rezeptur haltbar ist? Kann die Holzbutter ranzig werden? LG magda
Gerne, Magda – wir persönlich lagern die Butter auch über Monate, da beide Komponenten, also Bienenwachs und Kokosöl sich lange halten. Flüssige / Pflanzenöle werden da schneller schlecht. Liebe Grüße und viel Spaß damit 🙂 Dani
Also, wenn mann Öle für Holz nimmt, dann bitte nur Nussöle, alle anderen Öle werden mit der zeit Ranzig. Zu eurem Rezept : Sowohl das Kokosöl als auch das Wachs, wird NICHT schlecht. Ich behandel mein Holz übrigens mit Nussölen (Walnuss,Erdnuss ) oder mit einer eigenen Mischung (so ähnlich wie eure) aus Leinöl/Leinölfirnis und Bienenwachs.
Das eurige werde ich nun auch einmal ausprobieren.
LG
Thomas
Frage: Kokosöl oder Kokosfett? Ich denke eigentlich wäre Koksfett doch besser geeignet, oder?
Hallo Urs, soweit ich weiß, ist das das Gleiche? Kokosöl wenn es flüssig ist (bei warmer Außentemperatur) und Kokosfett wenn es bei etwas kühleren Temperaturen fest wird.