Die Toastada Idee habe ich vor einiger Zeit bei Jodie von What´s Cooking Good Looking gesehen. Ihre Version ist mit Maniokmehl (eine schöne getreidefreie Alternative – wir nutzen Maniok* zur Zeit ganz gerne mal für die sonntäglichen Pancakes und haben bisher gute Erfahrungen damit gemacht), der Einfachheit halber habe ich aber normales Dinkelmehl verwendet. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Mehl, Wasser, Salz, Backpulver und Olivenöl verkneten, kurz ruhen lassen, dann Teigbällchen abtrennen, flachdrücken und in der Pfanne mit etwas Butterschmalz bzw. Ghee anbraten. So werden sie außen knusprig und sind innen noch schön fluffig-weich. Jeder, der auf frischgebackene, noch warme Brötchen aus dem Ofen steht – und wer tut das nicht? – wird sich mit Toastadas ziemlich schnell verstehen. Dieses Gefühl beim reinbeißen… herrlich!
Zudem muss man den Teig nicht ausrollen, was mir seeeehr entgegen kommt, da ich leider viel zu oft zu faul bin um die ganze Mehlsauerei hinterher wieder wegzuwischen. Und so habe ich über die Jahre die seltsamsten Vermeidungstaktiken entwickelt, um sämtlichen Teigausrollereien ein Schnippchen zu schlagen. Teig direkt in der Quichform verteilen? Check. Teig mit den Fingern nur grob auseinanderdrücken und es rustikal „Galette“ nennen? Check (auch wenn ich diese spezielle „Technick“ bisher nie in die Rezeptbeschreibung aufgenommen habe, denn das wäre ja irgendwie ganz schön… faul unprofessionell 😉 ). Jedenfalls bleibt die Teigrolle bei uns erschreckend oft im Schrank. Klar, das Ergebnis ist nicht immer das Schönste, aber spätestens seitdem die putzig kleinen und oft über-enthusiastischen Finger unserer Dreijährigen in der Küche mitwerkeln, hat sich das mit dem Perfektionismus sowieso ein wenig von selbst erledigt.
Soviel also zu den Toastadas, die die Grundlage des Rezepts bilden. So ganz ohne irgendwas ist es aber ja auch langweilig, daher werden sie logischerweise belegt. Was das Topping betrifft, habe ich mich dieses Mal ein bisschen an mexikanischen Tacos orientiert: Sauerrahm und eine Salsa aus Mais, Avocado, Tomaten und frischer Koriander. Und wie bei den Tacos darf natürlich ein bisschen geriebener Käse zum Schluss nicht fehlen. Das wäre die vegetarische Variante, da ich aber seit einigen Jahren ja flexitarisch lebe, haben wir auch eine Rinderhackfleischversion getestet, die unser klarer Favorit wurde, das saftige Rindfleisch gibt nämlich die entsprechend herzhafte Umami-Note mit dazu. Ich habe es noch nie gemocht wenn behaupt wird, dass vegetarische Kost nicht herzhaft genug oder gar langweilig ist, denn das stimmt schlichtweg nicht. In dem Fall aber muss selbst ich zugeben, dass die Fleischaromen ein gewisses Etwas beisteuern. Der Mais ist schließlich süßlich und auch die restlichen Zutaten strotzden nicht unbedingt von intensiv-herzhaftem Eigengeschmack. Falls ihr es dennoch vegetarisch versuchen wollt, wäre fein gewürfelter Räuchertofu vielleicht eine Idee, am Besten in einer leichten Tomatensoße, damit das Ganze nicht zu trocken wird.
- Für 10 Toastadas:
- 400g Mehl (wir hatten 630er Dinkelmehl), plus etwas mehr zum bestäuben
- 1 TL Salz
- 1 TL Backpulver
- 200-220ml Wasser
- 6 EL Olivenöl
- [url href=“https://flowersonmyplate.de/hocherhitzbare-oele-und-fette/“ target=“_blank“]Hocherhitzbares Öl, z.B. Ghee[/url] zum braten
- Für das Fleisch:
- 250g Hackfleisch (wir hatten Rinderhack)
- 1 TL Rosmarin, gehackt
- 1 TL Oregano, getrocknet
- 1 Prise Zimt
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe, gehackt
- 1 EL Tomatenmark
- Olivenöl zum anbraten
- Salz & Pfeffer
- Für die Salsa:
- 1 Glas Maiskörner
- 3 Tomaten
- 1 Avocado
- kleine Handvoll frischer Koriander, gehackt
- Saft einer halben Limette (Zitrone geht auch)
- 2 EL Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- Außerdem:
- 50g Käse (wir hatten jungen Ziegenkäse, Gouda geht auch gut)
- 200g Sauerrahm
- ggf. noch 1-2 Limetten (oder Zitronen) zum Servieren
- Zuerst den Teig für die Toastadas zubereiten: Dafür einfach Mehl mit Salz und Backpulver vermengen, dann Wasser (mit 200ml beginnen, falls der Teig zu trocken ist auf 220ml erhöhen) und Öl einrühren und alles zu einem glatten Teig verkneten. Zu einer Kugel formen, diese leicht flach drücken, mit etwas Mehl bestäuben und unter einem Küchenhandtuch während der weiteren Vorbereitungen kurz ruhen lassen
- Mais abseihen und gut durchspülen. Tomaten halbieren, Kerne auslöffeln und in Stücke schneiden. Avocado schneiden [url href=“https://flowersonmyplate.de/how-to-avocado-schaelen-und-schneiden/“ target=“_blank“](z.B. wie hier erklärt[/url]), Koriander hacken und Käse reiben.
- Mais mit Tomaten, Avocado und Koriander in eine Schüssel geben, mit Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken und marinieren lassen.
- Toastada Teig grob zu einer Rolle formen, mit einem Messer in 10 gleichmäßige Stücke teilen, jedes Stück zu einer Kugel rollen, leicht flachdrücken und in heißem Ghee in einer Pfanne bei mittlerer Hitze von beiden Seiten braten. Die Außenseite soll dabei knusprig werden, das Innere noch flauschig-weich (aber nicht roh). Fertig gebratene Toastadas ggf. im Ofen bei 50°C warmhalten.
- Für das Hackfleisch Olivenöl in einer Pfanne leicht erhitzen, Rosmarin, Oregano und Zimt darin schwenken, bis alles duftet. Dann Knoblauch, Zwiebeln und Tomatenmark dazu, 1-2 Minuten glasig andünsten. Jetzt das Hackfleisch dazu, alles gut verrühren und einige Minuten lang garen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Toastadas mit Sauerrahm, Fleisch, Salsa und geriebenem Käse servieren – wir stellen einfach alles auf den Tisch und jeder nimmt sich, wie er möchte, oft essen wir die Füllung noch zusätzlich separat mit dazu (es passt einfach nicht so viel Gemüse auf die kleinen Toastadas, wie gerne in meinem Mund verschwinden will). Wer will, kann noch ein paar Limetten- oder Zitronenspalten dazu reichen.
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1 Kommentar
ohhhh sehen die toll aus! schmecken bestimmt auch fleischfrei perfekt 😀
kleine urlaubshappen!