Es ist Samstag. Die Sonne strahlt, wir sind – sehr untypisch – überraschend früh dran für den Markteinkauf und als ich an unserem Bioland Stand Bärlauch und den ersten grünen Spargel sichte, werfe ich gedanklich den Menüplan ein wenig um und komme in Shoppinglaune. Außer Spargel, Bärlauch, Petersilie, Basilikum und anderen schönen Frühlingsboten wandern zusätzlich noch grüne und schwarze Oliven, sowie ein in Kräuteröl eingelegter Büffelmozzarella mit in den Korb. Ich bin ganz entzückt von meiner Ausbeute und höchst motiviert, gleich heute Abend ein schönes Pasta-Gericht damit zu zaubern. Nur… little Miss P. sieht das ein bisschen anders. Spielt sie am Vormittag noch fröhlich vor sich hin wie immer, möchte sie am Nachmittag mir oder dem Liebsten kaum noch von der Seite weichen – Wachstumsschub? Zähne? Oder einfach nur Langeweile? Wer weiß das schon so genau… die Pläne werden also umgeschmissen, wir bespaßen sie abwechselnd, ein paar Haushaltsdinge werden (gerade so) parallel erledigt und schwupps, ist der Tag auch schon um.
Ich mixe schnell eine super Fast-Food-Variante unserer Karotten-Ingwer Suppe zusammen, denn irgendwas müssen wir 3 ja schließlich noch essen und bringe little Miss P. zu spät ins Bett. Ihre Nacht geht bis 1 Uhr. Dann beschließt sie, dass „singen“ jetzt viel mehr Spaß macht als schlafen. Lautstark und in den höchsten glaszersplitternden Tönen legt sie los, ihre Hände von sich gestreckt und die kleinen Finger dabei konzentriert betrachtend, als würden sie ihrer schmetternden Operette angeregt lauschen. Ich streiche ihr im Halbschlaf übers Haar und merke, wie ihr Kopf glüht. Fieber! Und zack, wach bin ich. Und weil ich finde, dass das nicht reicht, wecke ich direkt den Liebsten. Little Miss P. unterbricht kurz ihr Arie und grinst mich amüsiert an. Ich schaue irritiert zurück. Fieber, das erste Mal! Was jetzt? Wir stehen auf, blättern leicht hektisch nach, nur um wenige Minuten später wieder beruhigt zurück ins Bett zu sinken. Denn solange sie so gut drauf ist, kann es scheinbar nicht schlimm sein. Nach einer Weile hat sie genug vom Singen und Brabbeln, reibt sich die Augen, findet alleine aber nicht zurück in den Schlaf und wälzt sich gequält hin und her. Eingekuschelt zwischen dem Liebsten und mir schließt sie nach viel vorsummen, langem streicheln und ausgiebigem wiegen irgendwann in den frühen Morgenstunden endlich ihre Äuglein.
Am nächsten Tag wacht sie auf, frisch wie der Frühling und sonnenscheinig wie immer, als wäre nie etwas gewesen. Wir bemerken, dass sich drei weitere Zähne gleichzeitig auf den Weg gemacht haben und sind erleichtert, dass das Fieber offenbar daher rührte. Die nächsten Tage entschädigt sie mit einer unfassbaren Geduld für jede wache Nacht-Minute; lässt den Liebsten konzentriert arbeiten und mich in der Küche in aller Ruhe ganze 3 Rezepte an einem Nachmittag testen, während sie daneben auf ihrer Krabbeldecke langsam mobil wird und ihrer grünen Holzraupe (und uns und allen Nachbarn) motiviert in den höchsten Tönen vorsingt. Immerhin ist es diesmal nicht um 2 Uhr nachts. Ich komme unter Anderem endlich dazu, die Pasta zu machen, little Miss P. darf im Laufe des Tages ihren ersten Spargel und Artischocke und Nicecream und Rucola und Ziegenfrischkäse und Dinkelvollkornflammkuchenteig probieren und alle sind glücklich. Ich hoffe, ihr seid es mit dieser wunderbar simplen und schnell gemachten quasi one-pot-Frühlingspasta auch.
Let´s get social! Ihr findet uns auch auf Instagram, Pinterest und Facebook – wir freuen uns auch euch!
- 250g Linguine
- 500g grüner Spargel
- 1 Tasse à 200ml TK Erbsen
- 1 Bund Bärlauch
- 2 TL Salz
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Oliven, wir hatten in Öl eingelegte schwarze
- 1 Kugel Büffelmozzarella
- 3 EL Olivenöl
- 1 Bio Zitrone, davon Schale und Saft
- frisch gemahlener Pfeffer
- In einem großen Topf Wasser mit Salz aufkochen. Währendessen Spargel von den holzigen Enden befreien (ich breche sie immer ab), sehr dicke Stangen ggf. der Länge nach halbieren. Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Bärlauch waschen und in Streifen schneiden.
- Wenn das Wasser kocht die Pasta dazu geben und den Timer auf 4 Minuten stellen. Nach den 4 Minuten Knoblauch, Spargel und Erbsen mit dazu geben und für weitere 4-5 Minuten sprudelnd kochen lassen, bis alles bissfest gegart ist. Wasser abgießen und alles sofort wieder zurück in den noch warmen Topf geben.
- Olivenöl, Bärlauch, Zitronenschale, etwas Zitronensaft und Oliven unterrühren. Abschmecken, ggf. nachsalzen und mit etwas mehr Zitronensaft abschmecken. Auf 2-3 Tellern verteilen, mit Pfeffer bestreuen und den Mozzarella mit den Händen grob in Stücke darauf zerteilen. Sofort servieren.
5 Kommentare
Ach, wen kümmert schon der so gerade erledigte Haushalt oder eine durchwachte Nacht, wenn man einen Sonnenschein zu Hause hat, der seine Gesangskünste entdeckt … also zumindest so von der Ferne betrachtet 😉 Wie immer sieht es ganz wunderbar bei Euch auf dem Blog aus, die Zutaten sind einfach zu verlockend, da kann man schon mal in Shoppinglaune kommen, wer würde es einem verübeln?
Habt einen schönen Mai-Feiertag <3
Julia
Meine Liebe, du hast so Recht ❤️ little Miss P. macht das schon ganz richtig so und erinnert uns zwischendurch einfach mal an unsere Prioritäten – denn der Haushalt kann definitiv warten 🙂 Danke dir und liebe Grüße!
Was für ein tolles Rezept!!Und ja ,das kenne ich nur allzu gut mit den durchwachten Nächten!Habe 3 von der Sorte 🙂
Liebste Grüße, Eni
Ohhh 3, wie schön!! Das klingt nach viel Arbeit und noch mehr Spaß 😍
[…] wollt noch mehr Frühlingspasta? Schaut unbedingt bei Julia, Dani und Micha vorbei. Oder sucht ihr noch nach Alternativen zum immergleichen Spargel mit Kartoffeln? […]