Am nächsten Morgen packen wir am Lake Pukaki gemütlich zusammen und machen uns auf den Weg zum höchsten Berg Neuseelands, dem Aoraki bzw. Mount Cook. Die Route führt entlang des türkisfarbenen Lake Pukakis und gehört wohl zu einer der schönsten im Land. Vorher aber kaufen wir in Twizel noch Lebensmittel fürs Abendessen, Wasser und ein paar Snacks ein und tanken Miss Sunshine auf. Als wir an einer schönen Lavendelfarm vorbei fahren, halten wir für einen kleinen Eis Stopp und sind schlussendlich am frühen Nachmittag am White Horse Hill DOC Campingplatz – zum Glück. Der ist nämlich bereits so voll, dass wir direkt dort bleiben. Ursprünglich wollten wir noch einen Abstecher zum sehr sehenswerten Aoraki/Mount Cook Visitors Center machen, verschieben das aber auf den nächsten Tag um unseren Campingspot behalten zu können.
Trotz vollem Campingplatz ist die Stimmung fröhlich und ausgelassen. Dank des guten Wetters entscheiden wir uns dafür den Hooker Valley Track, einen der berühmtesten und familienfreundlichsten Wanderwege des Landes, der praktischerweise direkt am Campingplatz startet, heute schon zu laufen und sind begeistert: Wunderschöne Natur, eine lange Hängebrücke mit Blick auf den Gletscher und wirklich gut begehbar. Little Miss P. beschließt ausgerechnet heute (sonst rennt sie meist dann hin und her, wenn wir sie gerade nicht darum bitten 😉 ) keine Lust auf ausgiebiges laufen zu haben und darf sich daher die meiste Zeit über in Papas Trage kuscheln. Ein Kinderwagen ist auf diesem Weg wegen einigen Treppen und Stufen definitiv nicht zu empfehlen.
Da das Wetter nun doch überraschend schnell – oder auch nicht…? Schließlich befinden wir uns in den Bergen – mit schwarzen Wolken zuzieht, es deutlich nebliger wird und wir wissen, dass wir den gesamten Weg wieder zurücklaufen müssen, schaffen wir ihn leider nicht komplett und kehren am frühen Abend wieder zurück. Wie sich später herausstellte war es falscher Alarm, einige Zeit später war die bedrohliche Wolkenfront bereits wieder auf dem Rückzug.
Wieder am Campingplatz angekommen ist little Miss P. ziemlich im Glück, als die Kinder unserer netten holländische Nachbarsfamilie mit ihr Ball spielen. So gesehen hat die verfrühte Rückkehr also durchaus ihr Gutes. Während draußen der Ball fliegt, brutzelt drinnen im Camper eine Art zusammengewürfelte Shakshuka aus Eiern in Tomatensoße, Feta und Brokkolini, dazu gibt es geröstetes Toastbrot. Der Campingplatz liegt direkt im Schatten des benachbarten Mount Sefton (zumindest glaube ich, dass es auch eben dieser war… die Bergkette um den Aoraki herum ist groß und umfasst so einige „Mount“s) und so geht ein traumhafter Tag mit atemberaubenden Bergblick zu Ende.
Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich unser Müsli und machen uns dann auf den Weg zum Visitors Center, in dem wir deutlich länger verweilen als geplant – es gibt einfach so zahlreiche interessante Informationen zur Gegend um den Aorakit/Mount Cook, zu seiner Geschichte, wann ihn die erste Frau ihn erklommen hat und dann ist da noch das organic Old Mountaineer Café, in dem wir uns mit frischen Lachs Bagels, wieder mit allerschönstem Bergblick stärken.
Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen, später zur Schlafenszeit aber schmerzlich bemerken: Irgendwie haben wir es geschafft, im Besucherzentrum little Miss P.s kleine Stoffpuppe versehentlich liegen zu lassen bzw. nicht bemerkt, wie sie sie dort irgendwo abgelegt hat. Neben einem Mini VW Spielzeugbus ist die Puppe das einzige „Spielzeug“ das wir dabei haben, dementsprechend dramatisch ist der (vorläufige) Verlust. Glücklicherweise bekommen wir sie dank ein paar grandiosen Helfern im Visitors Center später noch per Post hinterher geschickt – Krise gerade nochmal abgewendet. Zur Mittagszeit an diesem Tag wissen wir davon natürlich noch nichts, little Miss P. nickt happy-lachsbagelverschmiert im Auto ein und wir halten wir noch kurz am Tasman Glacier, wo der Liebste sich den Gletscher aus der Nähe anschaut, während ich mit der schlafenden little Miss P. im Auto warte.
Wir fahren weiter und sind nach etwa 1,5 Stunden am Lake Tekapo angelangt. Die etwas seltsam dreinwirkenden Geschäfte lassen wir links liegen und marschieren direkt auf den See zu. Es ist überraschend wenig los und die paar Menschen darum herum verteilen sich weitläufig.
In der Ferne erkennen wir bereits die berühmte Church of the Good Shepherd, die wir uns später noch näher ansehen wollen. Besonders schön finden wir den Spielplatz direkt am See, der direkt ausgiebig genutzt wird.
Danach fahren wir nach einem kurzen Supermarktstopp fürs Abendessen (Naturreis mit Quinoa, dazu nochmal Tomatensoße und Feta von gestern) zum nächsten Campingplatz und wie es der Zufall – oder die nette Empfangsdame – so will, liegt unser Parkplatz direkt an einem kleinen Spielplatz. Little Miss P.s juchzender Satz des Tages: „Hallo Spielplatz! Wo kommst du denn her? Willst du mit mir kuscheln?“ Ja, ihre Spielplatzliebe kennt tatsächlich kaum Grenzen 🙂
Fortsetzung folgt… dieser Artikel ist Teil unseres Reiseberichtes zur dreimonatigen Elternzeitreise durch Australien und Neuseeland. Weitere Artikel und Infos zur Route findet ihr in unserer Ozeanien Übersicht.
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