Letztes Jahr um diese Zeit hab ich mit kleinem Kugelbauch darüber sinniert, was es eigentlich genau heißt, sich Mama nennen zu dürfen. Im Spätsommer durfte ich es dann endlich erfahren und seither surfen wir mit diesem zauberhaften Familienleben durch den Alltag, durch die besonderen, die schönen und die anstrengenden Momente. Was genau heißt es nun also? Für mich hieß es zunächst die allergrößte, kraftvollste Anstrengung ever mit der allerschönsten und kraftvollsten Belohnung ever bei der Geburt. Weiter machen, wenn man eigentlich schon nicht mehr kann. Erstaunt sein über die eigenen Kräfte. Es hieß auch endlose Kuscheleinheiten genießen. Schlafdefizite hinnehmen. Babyduft aufsaugen und viele Windeln wechseln. Das naserümpfende breite Grinsen erwidern und kleine Füße kitzeln. Sich manchmal sorgen. Vollumfänglich begreifen, was man für dieses kleine Wesen alles tun würde. Alles. Allesalles. Wärme empfangen und Geborgenheit geben. Gemeinsam lachen, bis die Bäuche weh tun. Unsicherheiten spüren und zulassen. Auch mal anstrengende Tage haben und auch das: Zulassen. (Er)nähren. Quatsch machen und Grenzen setzen. Trösten. Ermutigen und falls nötig unterstützen. Birnenverschmierte kleine Finger küssen. Die ersten feuchten Bussis bekommen (oh, mein Herz!). Lernen und Verantwortung übernehmen. Vor allem aber heißt es – und das hängt seit dem ersten Tag, der ersten Sekunde einfach über allem – Freude. Freude teilen, Freude machen, Freude haben. Freudentränen, unregelmäßig, aber immer wieder. Ich glaube, auf dieses unfassbar riesige Ausmaß an Freude kann man sich vorher gar nicht einstellen. Es überrollt einen völlig ohne Vorwarnung, reißt einen mit und plätschert einem jeden Tag aufs Neue ins Gesicht. Schön so.
Dieses Jahr gibt es zum Muttertag einen Cheesecake. Vor einigen Jahren waren der Liebste und ich eine ganze Weile lang auf der Suche nach dem perfekten New York Cheesecake. So einer, wie wir ihn in unseren New York und Kalifornien Urlaube immer gegessen haben; cremig, reichhaltig, amerikanisch. Nach einigen Versuchen haben wir hier auf dem Blog ein Cheesecake Rezept geteilt, das dem Ganzen sehr nahe kommt, aber insgesamt doch recht aufwändig ist in der Zubereitung. Diesmal wollte ich mir die Sache einfacher machen: nur eine Handvoll Zutaten, wenn irgend möglich (industrie)zuckerfrei gesüßt, eine einfachere Zubereitung und all das ohne an Geschmack und Cremigkeit zu sparen. Da little Miss P. mittlerweile ja nun schon gut bei uns mit isst, wir sie so lange wie möglich von (Industrie)Zucker fernhalten möchten und Honig und Ahornsirup von Kindern unter 1 Jahr nicht verzehrt werden sollten, probiere ich mich zur Zeit an spannenden, aber einfach umsetzbaren Alternativen. Noch bekommt sie keine Kuchen & Co. vorgesetzt, egal in welcher Form sie gesüßt wurden, aber wir möchten vorbereitet sein und üben daher gerne schon mal.
Was also nehmen, wenn Zucker, Honig und Ahornsirup rausfallen? Nach einigem Hin und Her habe ich mich für Datteln entschieden. Ihre leicht karamellige Süße passt gut zum Cheesecake-mit-Vanille-Konzept und optisch macht es kaum einen Unterschied. Die Datteln werden in etwas Kokosmilch erhitzt und damit eingeweicht und dann mit dem Zauberstab fein püriert. Zuerst hatte ich es mit Datteln in Wasser versucht, das finale Cheesecake Ergebnis war mir aber zu wässrig / nicht cremig genug, daher die Kokosmilchidee. Und YES, das war genau das, was gefehlt hat! Diese Dattelcreme allein haut schon von den Socken, weil unfassbar cremig-süß-karamellig. Sie ersetzt den kompletten Zucker im Cheesecake und ich war erstaunt, wie gut das funktioniert. Ich habe mich an unserem Ausgangsrezept orientiert, aber einen Teil des Frischkäses durch Ricotta ersetzt, was das Ganze etwas leichter, sommerlicher aber immer noch schön cremig macht. Der Boden besteht aus gehackten Pekankernen (Walnüsse wären auch eine schöne Idee), Haferflocken und einem Teil des Dattelpürees. Insgesamt ein einfach umzusetzender Cheesecake, auf den ich ehrlich gesagt ganz schön ein kleines bisschen stolz bin. Wer hätte gedacht, dass selbst die zuckerfreie, ja fast schon gesunde Variante so nah an das Original ran kommt?
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Übrigens: Noch schneller geht unser Heidelbeer Cheesecake im Glas oder, falls es etwas erfrischender sein darf, die Frozen Cheesecake Pralinen.
- Für das Dattelpüree
- 150g Datteln, entsteint
- 200ml Kokosmilch
- Prise Salz
- Für den Cheesecake:
- 100g Pekankerne
- 30g Haferflocken
- 350g Frischkäse natur (bei uns waren das 2 Pack)
- 250g Ricotta
- 1 TL gemahlene Vanille oder Mark einer Vanillestange
- 3 Eier
- optional: 100g saure Sahne
- 250g Erdbeeren zum Dekorieren
- Zuerst das Dattelpüree machen: dafür Datteln in der Kokosmilch mit Salz kurz aufkochen, vom Herd nehmen und in der warmen Milch 10-15 Minuten ziehen lassen. Danach mit dem Zauberstab fein pürieren.
- Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Für den Boden die Pekankerne zusammen mit den Haferflocken mahlen – für kleine breifrei Kinder fein mahlen, damit sie sich nicht an den Stückchen verschlucken können, ansonsten geht auch grob hacken. Haferflocken-Pekanmischung mit 2 EL Dattelpüree vermengen und mit den Fingern auf dem Boden einer kleinen Springform (20cm) verteilen. Gut festpressen und Boden für 10-12 Minuten goldbraun backen.
- Für die Füllung Frischkäse, Ricotta, Vanille, restliches Dattelpüree und Eier mit der Küchenmaschine oder dem Handrührgerät cremig rühren, wenn möglich, nicht zu lange. Je länger und motivierter ihr rührt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Cheesecake später beim Backen etwas einreißt. Was aber an sich auch nicht so tragisch ist. Füllung auf dem vorgebackenem Boden verteilen und für 50-60 Minuten backen. Der fertig gebackene Cheesecake sollte kaum Farbe angenommen haben und die Mitte darf ruhig noch ein kleines bisschen flüssig sein, sie wird beim Auskühlen fest. Falls er etwas eingerissen ist, ist das nicht schlimm, dann könnt ihr ihn nach dem auskühlen mit saurer Sahne bestreichen.
- Cheesecake vorsichtig vom Rand der Springform lösen und komplett abkühlen lassen. Dann für einige Stunden, am Besten über Nacht in den Kühlschrank stellen, so dass er gut durchziehen und kühlen kann. Kurz vor dem Servieren ggf. mit saurer Sahnebestreichen und den Erdbeeren dekorieren.
8 Kommentare
Awww, das ist so schön geschrieben, Dani! Und ich finde es ganz toll, dass ihr Euch für Eure Kleine opfert und schon mal fleißig Kuchenrezepte testet, da würde ich grade mitmachen 😉 Habt einen wunderbaren und erholsamen Sonntag <3
Julia
Danke dir, meine Liebe! Und du weißt ja: Wenn ihr vorbei kommen wollt, testen wir gerne jederzeit weiter ;)) Liebe Grüße <3
Dem fehlt nix, einfach perfekt. Perfekt cremig, perfekt süß, einfach nur gut! Ich mag das Original ebenso, aber diese Variante ist einfach auch prima, und eben dazu noch nur mit der Süße von Datteln.
Eingerissen ist er mir (trotz möglichst kurzem Rühren), so wurde der Tipp mit der Sauren Sahne obenauf auch befolgt und dann gab’s satt Mangos drauf (schließlich ist noch keine Erdbeerzeit!)… Sehr, sehr lecker! Danke fürs Austüfteln!
Hannah
Ach meine Liebe, das freut uns so! Und die Mangos dazu hören sich nach der absolut perfekten Ergänzung außerhalb der Erdbeerzeit an, ganz ganz toll! <3
Hallo Ihr Drei,
„verfolge“ euch schon einige Jahre und meiner Familie (wir sind 5) schmecken eure Rezepte zum größten Teil! Dieses nur mal am Rande… Ich habe gestern die o.g. Erdbeertorte zuckerfrei ausprobiert und war positiv überrascht, wie angenehm süß sie war! Das hatte ich nicht erwartet. Die zuckerfreien Rezepte, die ich ausprobiert hatte, schmeckten alle nett ausgedrückt: zum Wegschmeißen! Also top, gerne weiterprobieren. Übrigens: Unsere Kuchen hatte noch frische Mangos darauf. Mmmmhhhh
Liebe Gaby, wie schön das zu hören, dass es euch Fünfen so gut schmeckt, gerade bei Kindern ist das ja manchmal nicht soooo einfach… ich kenne das ja 😉 Und Cheesecake + Mangos hört sich fantastisch an, das speichere ich mir direkt mal mental ab fürs nächste Mal! Vielen Dank und liebe Grüße! Dani
Hallo…ich möchte den Kuchen morgen zum ersten Geburstag unseres Sohnes machen. Nun wurde allerdings das mahlen der Nüsse mit den Haferflocken sehr klebrig also schon teigmässig. Ist das normal? Hatte nämlich gedacht es wird eine pulverige Sache …. wurde im Thermomixer gemacht.
Hallo Miriam, evtl. wurden die Nüsse zu lange gemahlen und wurden teilweise schon zu Nussmus? Ist aber nicht tragisch, spätestens mit dem Vermengen der Datteln wird die Masse sowieso eher „teigig“. Viel Spaß beim ersten Geburtstag und lasst es euch schmecken 🙂 Liebe Grüße, Dani