Der Sommer ist für jeden, der etwas mit frischer, saisonaler Ware anfangen kann, wie Weihnachten Ende Juli. Das Angebot ist so vielfältig und nach ein paar kräftigen Sommersonnenstunden plötzlich so schnell da, das einem fast schon schwindelig wird – jede Woche scheinen neue reife Sorten auf die Marktstände zu kommen und obwohl ich diese Zeit natürlich unglaublich schätze, schüchtert sie mich manchmal auch ein wenig ein, gerade wegen ihrer unbändigen Auswahl und Fülle. Ich tendiere dazu, einfache Dinge manchmal zu verkomplizieren. Jepp, so Eine bin ich. Und so kommt es, dass ich diese 3-4 Monate im Jahr so dringend und aus tiefstem Herzen richtig nutzen will, dass ich irgendwann völlig überfordert über meinem Einkaufszettel hänge. Sommersaison-Burnout. Zu viel, zu schnell, zu hohe Erwartungen (an mich, von mir). Am Liebsten würde ich in jede einzelne Mahlzeit Tomaten in allen Farben und Formen, Zucchini in gelb und grün, dicke runde Auberginen, Salat in allen Varianten, frische aromatische Kräuter und allerlei sonstiges leckeres saisonales Gemüse einbauen. Und don´t get me started on Pfirsiche, Nektarinen, Kirschen, Melonen und die ganzen Beerensorten. Als Snack reichen sie mir lange nicht, wo sie sich doch so schön auch als Caprese oder Brotsalat in ein grandioses Abendessen verwandeln lassen. Und ach ja, dabei sollte das Ganze natürlich auch jedes Mal noch raffiniert, schnell, gesund aber einfach und umwerfend neu sein – man will schließlich nicht jeden Tag das gleiche Essen. First World Problems par excellence.
Da hilft nur bei mir eins: durchatmen und entspannen. Zurück zu den simplen Basics, überlegen, wie der Teller am Ende aussehen soll. Die 50% Gemüse und/oder Blattgrün, 25% Getreide, 25% Eiweiß Faustregel, wir erinnern uns. Und schon lichtet sich das Chaos im Kopf, denn nur da wohnt es ja: im Kopf und sowas von hausgemacht. Für dieses Rezept haben wir uns mit Edeka zusammen getan, die mit ihrer neuen „Bio + Vegan“ Reihe auch sozusagen back to basics gehen: eine schöne Auswahl an veganen Produkten aus kontrolliert ökologischer Landwirtschaft. Im Sortiment sind neben den guten alten Standardklassikern wie Quinoa, Buchweizenmehl, Mandelmus und gepufftem Amaranth auch Fleischersatzprodukte und vegane Mayonnaise. Ich habe aus den neuen Produkten gemäß der oben genannten groben Faustregel Quinoa Crepes für euch gezaubert (ja ich weiß, in dem Fall eher ein Pseudo-Getreide, aber gilt trotzdem, ok?), die mit sautiertem Sommergemüse und Rucola (tadaaa: Gemüse/Blattgrün) gefüllt sind. Fehlt nur noch der Eiweiß-Part in Form von knusprigem Tomate & Basilikum Tofu. Und schwupps ist ein raffinierter, schneller, gesunder aber einfacher und umwerfend neuer Teller im Hochsommer geboren. Warum hab ich mich gleich noch so angestellt?
- Für die Crepes:
- 150g Quinoa
- 150g Buchweizenmehl (normales Mehl ginge auch, dann ist das Rezept aber nicht mehr glutenfrei)
- 400ml Wasser
- 1 TL Salz
- 1 Ei
- 1 TL getrocknete Kräuter nach Wahl (Rosmarin bei uns)
- Für die Mandelcreme:
- 3 EL Mandelmus
- 1 Mini Knoblauchzehe
- 1/2 TL getrockneter Oregano (oder 1 TL frischer)
- 1-2 EL Wasser
- Spritzer Zitronensaft
- Salz & Pfeffer
- Für die Füllung:
- 250g Kräuter- oder Tomatentofu
- 10-12 Kirschtomaten
- 2 Zucchini
- 1 große Knoblauchzehe
- Handvoll Rucola
- Gemischte Kräuter nach Wahl, z.B. Basilikum, Thymian, Rosmarin…
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- Vorbereitung: Quinoa gut mit warmem Wasser in einem feinen Sieb durchspülen und für rund 8 Stunden einweichen (wenn ihr die Crepes abends machen wollt, weicht ihn einfach morgens ein, bevor ihr aus dem Haus geht)
- Crepes & Mandelcreme: eingeweichten Quinoa nochmals durchspülen und mit Wasser und Salz fein pürieren. Mehl, Ei und Kräuter unterrühren, aber nicht mehr zu stark mixen. Für die Mandelcreme Knoblauch fein hacken und mit allen weiteren Zutaten cremig verrühren, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. In einer großen flachen Pfanne 6-8 Crepes in Olivenöl von beiden Seiten ausbacken und warm halten.
- Füllung: Tofu in Scheiben schneiden und in Olivenöl von beiden Seiten knusprig braten, salzen und warm halten. Kirschtomaten halbieren oder vierteln, Zucchini der Länge nach halbieren und in Stücke schneiden. Knoblauch und Kräuter hacken, Rucola waschen. Olivenöl in der Pfanne erhitzen, in der die Crepes gebacken wurden und das Gemüse ein paar Minuten sautieren: zuerst Zucchini, dann Knoblauch, dann die Tomaten dazu geben. Zum Schluss die Kräuter unterrühren und alles mit Salz & Pfeffer abschmecken. Je ca. 1 TL Mandelcreme auf jedem Crepes verteilen, mit Gemüse, Tofu und Rucola füllen.
10 Kommentare
Das klingt wirklich lecker!
Dani, man kann sich bei dir Überforderung im Food Bereich garnicht vorstellen – deine Rezepte sind immer der Wahnsinn 🙂
Aber: Das Schöne am Sommer ist ja auch, dass das Gemüse SO lecker schmeckt, dass man auch mit nur einer oder zwei Sorten schon ein unglaubliches Geschmackserlebnis zaubern kann!
Liebe Grüße
Franziska
Du bist süß 🙂 Und ja, das stimmt natürlich – simpel ist meist am Besten, im Sommer ganz besonders! Liebe Grüße!
Liebe Dani, the same first world problems here 😉 Aber eigentlich ist es völlig zweitrangig, warum wir uns manchmal so anstellen, wenn dabei dann doch wieder so schöne Kreationen herauskommen! 🙂 Quinoacrepes – herrlich, dazu noch Mandelcreme, Gemüse und Tomaten-Basilikum-Tofu, ein großartiges Sommeressen! Zum Glück kommt der Sommer jedes Jahr wieder und alles was wir diesmal nicht schaffen, nehmen wir an Ideen einfach mit ins nächste Jahr und freuen uns über das Glück der Jahreszeiten! Deine Quinoacrepes werden so oder so notiert 🙂 Habt eine schöne Woche, ihr Zwei!
Das ist eine schöne Idee, meine Liebe und du hast natürlich völlig Recht! Dir auch eine schöne Woche, danke dir!
Oh, liebe Dani, da bin ich aber froh, dass es im Sommer nicht nur mir so geht! Ich für meinen Teil bin völlig überfordert von all dem herrlichen Angebot… und kommt dann auch noch die Hitze geht auch gar nix von all den leckeren Sachen in den Bauch. Der Kopf jedenfalls katapultiert sich auf dem Markt jedes Mal in einen Hyperantrieb, welcher trotz lauter Anregungen meist in völliger Ideen-Leere endet. Es ist doch wirklich wie mit den Klamotten im Schrank: So viel da und „nix zum Anziehen“. 😉
Und gerade dann sind doch wieder diese „einfachen“ Gerichte die besten. Zurück zu „einfach nur gute Zutaten“ und unkomplizierter, leicht bekömmlicher Sommerküche.
Lieben Dank für die Anregung!
Ganz liebe Grüße – ich drück Euch! <3
Ylva
Ach meine Liebe, den Hyperantrieb beim Einkauf kenne ich nur zu gut! 😉 Und genau, tatsächlich ist es wie mit den Klamotten. Schön zu sehen, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht… ich drück dich!
Woah!
Das sieht ja wahnsinnig lecker aus! Und auch noch glutenfrei. Muss ich unbedingt mal nach kochen!
Überhaupt ist euer Blog einfach unglaublich toll 🙂
Alles Liebe
So lieb, danke dir! Und gebe ich direkt zurück, das Kompliment 🙂 Liebe Grüße!
Hallo Dani und Michael
Ich war auf der Suche nach einem einfachen und erstaunliche Rezept.
Morgen habe ich Abendessen mit ein paar Freunden zu Hause.
Ich mag dieses Rezept.
Vielen Dank und Grüße aus Spanien.
Hola Víctor! Schön dass du hierher gefunden hast. Viel Spass morgen Abend und mit dem Rezept! Viele Grüße, Dani