Süßes Winter

Zuckerfreie Weihnachtsplätzchen – natürlich gesüßt & butterzart

21. Dezember 2018

Rezept für natürlich gesüßte, zuckerfreie Weihnachtsplätzchen Weihnachtsbäckerei mit Kleinkind, hach, was hab ich mich darauf gefreut! Ok ja, es ist ein riesiges Chaos und ja, es nagt stellenweise an der Geduld (vor allem, wenn man noch wenigstens ein paar fotogene Exemplare für den Blogbeitrag retten will… 😉 ), aber was hat man für einen Spaß dabei. Kleine Hände, die beherzt kneten und formen, kleine Finger, von denen Butter und Honig genascht wird und kleine süße Stupsnäschen, die begeistert die Zitronenschale riechen, alles begleitet von querbeet und schief gesungenen Weihnachtsliedern. Klingt für mich ziemlich perfekt. Kleine Leckereien gehören einfach zur Vorweihnachtszeit mit dazu, da wir den Zuckerschock aber wie immer gerne etwas dämpfen, haben wir eine schöne Alternative gesucht, eine, die als neuer Klassiker ins Familienbackbuch eingehen kann. Wenn man nach zuckerfreien Rezepten für Weihnachtsplätzchen schaut, stößt man oft auf Zuckeraustauschstoffe, ich wollte aber gerne eine anderweitig natürliche Variante und habe mich daher für Honig entschieden.

Rezept für natürlich gesüßte, zuckerfreie WeihnachtsplätzchenIch habe außerdem nach einer wandelbaren Version gesucht, damit man aus einem Teig 2 oder 3 verschiedene Plätzchen zaubern kann – wie hier gezeigt als verzierte Ausstecher, als Marmeladenkekse (es gibt auch zuckerfreie, natürlich gesüßte Marmelade) oder einfach indem man getrocknete Früchte und vorab geröstete Nüsse einknetet, den Teig zu rollen formt und gut gekühlt in Scheiben schneidet.

Rezept für natürlich gesüßte, zuckerfreie WeihnachtsplätzchenNach ähem… einigen (…) Versuchen, viiiielen Packungen Butter und geduldigen Testessern war mein bisheriges Grundrezept für Mürbteigplätzchen mit Zucker, das ich schon seit vielen Jahren liebe und den Blog-Statistiken zufolge auch bei euch sehr beliebt ist, entsprechend abgewandelt und ergab ein neues Grundrezept, diesmal eben für zuckerfreie bzw. mit Honig gesüßte Plätzchen. Der Honig gibt etwas mehr Feuchtigkeit in den Teig, was mich irgendwann auf die Idee gebracht hat, ein bisschen Stärke hinzuzufügen. Stärke und Mehl ergeben im richtigen Verhältnis nämlich immer eine schöne und vor allem richtig zarte Krume, egal ob bei Keksen oder Kuchen (in den USA heißt diese Mischung auch passenderweise „cake flour“). Da ich die Plätzchen möglichst weich und zart haben wollte, passte das also ziemlich gut. Der nächste Trick für möglichst zarte Kekse: Die Butter lange schlagen, damit schön viel Luft eingearbeitet wird  – wir nehmen dafür wie immer unsere treue KitchenAid, s. hier – und das Mehl am Schluss nur ganz kurz unterheben, damit das enthaltene Klebereiweiß nicht zu aktiv wird – zu feste Kekse sind sonst die Folge. Das Ergebnis wurde nach der ganzen Testerei letztendlich so, wie es ich mir gewünscht habe: Die Plätzchen schmecken leicht süß und schön aromatisch nach Zitrone und Vanille und sind einfach butterzart.

Rezept für natürlich gesüßte, zuckerfreie WeihnachtsplätzchenRezept für natürlich gesüßte, zuckerfreie WeihnachtsplätzchenDas Grundrezept war also da, jetzt kam die nächste „Hürde“. Die Verzierung hat mir eine Weile Kopfzerbrechen bereitet, da ich auch hier gerne auf die übliche Zuckerschrift verzichten wollte. Nicht, dass damit irgendwas falsch wäre, aber ich mag ja die Herausforderung 😉 Zartbitterschokolade ist eine Idee (oder gar ganz zuckerfrei gleich eine 99%ige Schokolade*) oder für eine helle Variante Nussmus. Cashewmus oder geschältes Mandelmus sind in der Regel recht hell. Letztendlich habe ich mich nach ein paar Versuchen für eine Mischung aus Kokosmus und Honig zum Süßen entschieden, verziert werden die Plätzchen ganz natürlich und trotzdem bunt mit getrocknetem Obst und gemischten Nüssen. Pistazien, Cranberries, Goji Beeren, Kokosflocken, Kakao Nibs oder gehackte Zartbitterschokolade, ja auch bunte Blütenblätter gehen gut, ebenso getrocknete Mango oder gefriergetrocknete Beeren. Ein Mal getrocknet haftet das Kokosmus erstaunlich fest und härtet auch gut aus. Ein paar der gefriertrockneten Beeren und der getrockneten Mango haben wir im Mixer pulverisiert, so konnten wir einen Teil des Kokosmus auch prima ganz natürlich gelb bzw. rot einfärben. Mit gemahlenen Pistazien für einen grünen Ton habe ich noch nicht getestet, das müsste aber auch gut gehen. Wir hatten einen Riesenspaß beim Backen und können mit diesem, unserem neuen klassischen Rezept, das uns sicher für viele Jahre begleiten wird, nun (fast) reuelos naschen… wir hoffen, es macht euch auch Freude.

Rezept für natürlich gesüßte, zuckerfreie WeihnachtsplätzchenMit diesem Beitrag verabschieden wir uns nun auch direkt in die Weihnachtspause, diesmal eine ganz besondere, denn ganz frisch im neuen Jahr geht es los mit unserer 3-monatigen Ozeanien-Reise. Wir haben während dieser Zeit drei unglaublich kompetente und charmante Gastbloggerinnen, es wird ansonsten voraussichtlich aber ruhiger als sonst. Wenn ihr Lust habt, könnt uns natürlich gerne auf Instagram durch Neuseeland und Australien begleiten – wir freuen uns auf euch. Habt ein wunderschönes Weihnachtsfest mit euren Lieben und einen tollen Start in ein gesundes und glückliches neues Jahr!

Rezept für natürlich gesüßte, zuckerfreie Weihnachtsplätzchen

4.6 from 5 reviews
Zuckerfreie Weihnachtsplätzchen
 
Autor:
Für: 2 Backbleche Plätzchen
Zutaten
Grundrezept
  • 250g Butter, zimmerwarm
  • Mark einer Vanilleschote
  • Schale einer Bio Zitrone
  • 100g Honig*, zimmerwarm
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1 Ei, zimmerwarm
  • 280g Mehl (wir hatten 630er Dinkel) + mehr zum Ausrollen
  • 30g Speisestärke (Maisstärke)
  • Prise Salz
Zum Verzieren
  • 3-4 EL Kokosmus
  • 1-2 TL Honig
  • je nach Geschmack: essbare Blütenblätter
  • Nüsse (gehackte Pistazien, Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse, Pekankerne...)
  • getrocknetes Obst (Cranberries / Goji Beeren, gefriergetrocknete Beeren, getrocknete Mango)
  • Kokosflocken
  • Kakao Nibs oder gehackte Zartbitterschokolade (wir hatten diese zuckerfreie Schokolade)*
Zubereitung
  1. Mehl mit Speisestärke und Salz vermengen und beiseite stellen.
  2. Butter mit Zitronenschale und Vanille schön schaumig schlagen - wir nehmen dafür wie immer unsere treue Küchenmaschine, s. hier -, dann zuerst den Honig, Zitronensaft und dann das Ei unterrühren. Nun die Mehlmischung dazu geben und nur so lange auf kleinster Stufe unterrühren, bis alles gerade so vermengt ist und der Teig zusammen klebt. Den noch cremigen Teig mithilfe des Teigschabers auf ein ausreichend großes Stück Backpapier geben, mit den (falls nötig leicht bemehlten) Händen zu einer Kugel formen, diese leicht flach drücken und mit dem restlichen Backpapier umschließen. Für mind. 1 Stunde kühl stellen, über Nacht geht auch prima.
  3. Den nun fester gewordenen Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche nicht zu dünn ausrollen - wir rollen ihn immer einen knappen Zentimeter hoch - und nach Belieben verschiedene Förmchen ausstechen. Im vorgeheizten Ofen bei 180°C für 9-12 Minuten, je nach Dicke backen.
  4. Wer möchte, kann die komplett abgekühlten Plätzchen nach Wunsch dekorieren. Dafür das Kokosmus am Besten als Ganzes im Glas im Wasserbad erwärmen und mit dem Honig verrühren. Die nun flüssige Mischung in einen Spritzbeutel geben, abkühlen lassen, bis es sich etwas besser verteilen lässt und die Plätzchen damit verzieren. Wer möchte, kann das Mus auch farblich einfärben, wir haben einfach getrocknete Mango (= gelb) und gefriergetrocknete Erdbeeren (= rot) im Mixer pulverisiert und dann dazu gemischt, gemahlene Pistazien (grün) gehen sicher auch gut. Nach Wahl mit Blütenblättern, Nüssen, getrocknetem Obst und/oder Zartbitter oder 99%-Schokolade verzieren.
Notizen
*am Besten cremigen / halbfesten Honig verwenden. Ist der Honig sehr flüssig, die Mehlmenge bitte entsprechend erhöhen, damit sich der (gut gekühlte) Teig ausrollen lässt.

*ein paar der Links auf unserem Blog sind Partner-Links, d.h. wir bekommen vom jeweiligen Shop einen kleinen Prozentsatz Provision, falls ihr über einen dieser Links bestellt. Das kostet euch (natürlich) keinen Cent mehr, hilft uns aber dabei, die laufenden Kosten für den Blog zu decken, um ihn weiterhin florieren zu lassen – mehr Infos dazu findet ihr hier. Vielen Dank für eure Unterstützung! 

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20 Kommentare

  • Antworten Theresa 21. Dezember 2018 at 12:57

    Oh Dani, die sehen ja zuckersüß (haha!) aus! Die haben wir bereits gespeichert, vielleicht klappt es am Wochenende noch. Euch auch frohe Weihnachten und eine traumhafte Reise, liebe Grüße von Theresa

  • Antworten Hannah 21. Dezember 2018 at 16:01

    Liebe Dani, du bist echt der Hammer, was du noch schaffst in dieser Vorweihnachtszeit. Das Rezept ist sofort ausgedruckt und vielleicht backe ich noch ne Ladung. Danke fürs Teilen, Danke für schöne Fotos und tolle Rezepte und Anregungen und. und…. Kleine Weihnachts- / Neujahrspost ist unterwegs an euch und euer Päckchen haben wir heute in Empfang genommen.
    Danke schonmal vielmals! Ganz liebe Grüße von Hannah

  • Antworten Susanne 21. August 2019 at 10:11

    Schöne Idee, vor allem wenn die Kids an Weihnachten mit Zucker überschüttet werden. Honig oder Agavendicksaft sind eine gute Alternative! Besonders hübsch ist die Rentier-Idee mit den runden Plätzchen! Danke für die Inspiration.

    • Antworten Dani 23. August 2019 at 21:13

      Vielen Dank, liebe Susanne 🙂

    • Antworten SB 31. Oktober 2019 at 14:54

      Und Honig und Agavendicksaft sind ja auch ohne Zucker (nur 70 bis 80% jedenfalls).
      Kann man den Plätzchen auch tatsächlich zuckerfrei und frei von Zuckerersatzstoffen backen und auch essen?

  • Antworten Kathi 17. November 2019 at 16:55

    Vielen Dank für das tolle Rezept! Ich habe es heute nachgebacken und bin wirklich dankbar für zuckerfreie Alternativen. Sie schmecken meiner kleinen Tochter und mir auch ohne Verzierung sehr gut und der Teig lies sich super gut ausrollen. Danke

    • Antworten Dani 17. November 2019 at 17:04

      Liebe Kathi, vielen Dank für das schöne Feedback 🙂 Schön, dass es euch gut schmeckt und eine wunderbare Adventszeit schon mal! Liebe Grüße, Dani

  • Antworten Nicole 25. Oktober 2020 at 19:01

    Schade ich habe nach einen Rezept ohne Zucker gesucht, nicht weil es so ungesund ist. Sondern weil die Zähne meines Kleinen so schlecht sind und ich diese weitestgehend vom Zucker verschonen will. Aber Honig ist doch auch nur Zucker, zwar natürlicher aber dennoch schlecht für Zähne und Gesundheit.

    • Antworten Dani 6. November 2020 at 15:39

      Hallo Nicole, tut mir leid, dass du enttäuscht wurdest. Ja stimmt, Honig ist auch eine Form von Zucker und kann damit auch schlecht für die Zähne sein, allerdings ist er vollwertig und enthält im Vergleich zum Zucker Mineralstoffe und Vitamine, die die Verdauung erleichtern. Eventuell wäre Xylit für euch eine Alternative? Damit habe ich persönlich aber bisher wenig Erfahrungen gemacht, daher gibt es dazu noch kein Rezept.

      Kleiner Tipp noch was die Zähne generell betrifft: Die Lehren des Zahnarztes Weston A Price sind sehr interessant und hilfreich zu dem Thema… vor allem auch in Bezug auf die Ernährung. Anscheinend gibt es auch ein deutsches Buch, das die Lehren Prices aufgreift, „Karies heilen: Natürlich starke Zähne mit der richtigen Ernährung“. Ich habe es selbst noch nicht gelesen, aber viel Gutes darüber gehört. Viele Grüße und alles Liebe! Dani

  • Antworten Lothar Hinderer 14. November 2020 at 13:10

    Hallo Dani, wo gibt es denn die Esel-Ausstechform?

    • Antworten Dani 17. November 2020 at 14:46

      Hallo Lothar, die habe ich glaube ich aus unserem Neuenglandurlaub mitgebracht… wenn ich mich recht erinnere. Schau einfach mal ein einem Haushaltswarenladen deiner Nähe oder online. Liebe Grüße 🙂

  • Antworten Anonymous 25. November 2020 at 18:25

    Habe mich sehr auf das zuckerfreie Rezept gefreut, leider lies sich bei mir der teig gar nicht ausrollen, eh hat nur geklebt.. nach stundenlangem Kühlen auch 🙁

    • Antworten Dani 26. November 2020 at 8:46

      Hmm, wenn er ausreichend gekühlt wurde hört sich danach an, als wäre zu viel Feuchtigkeit im Teig gewesen. War der Honig evtl. sehr flüssig? Und war die Arbeitsplatte gut bemehlt? In dem Fall einfach etwas mehr Mehl hinzu geben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist – ich habe das mit dem Honig im Rezept noch nachträglich ergänzt. Viele Grüße, Dani

  • Antworten Mara 3. Dezember 2020 at 9:28

    Ich bin schon gespannt, das Rezept zu testen 🙂
    Ich habe mittlerweile die Schokolade von Makri für mich entdeckt, die ist nur aus Kakaomasse, Datteln gemahlen und Kakaobutter besteht. Die werde ich auch als Kuverture testen.

    Liebe Grüße
    Mara

    • Antworten Dani 7. Dezember 2020 at 10:53

      Liebe Mara, stimmt, die durften wir auch schon probieren und hat uns super gefallen! Liebe Grüße, Dani

  • Antworten Nina K. 22. Dezember 2020 at 17:03

    Halli hallo. Das Rezept klingt wirklich super ich werde es auf jeden Fall ausprobieren! Eine Frage hab ich aber noch. Kommt das Rezept tatsächlich ganz ohne Backpulver aus? Hast du bewusst darauf verzichtet?
    Festliche Grüsse
    Nina 🎄

    • Antworten Dani 23. Dezember 2020 at 16:37

      Liebe Nina, vielen Dank! Ja genau, das Rezept ist vom Prinzip her an einen klassischen Mürbteig angelehnt und kommt daher prima ohne Backpulver aus 🙂 Viel Freude damit und frohe Weihnachten! Dani

  • Antworten Nina K. 6. Januar 2021 at 16:04

    Danke. Hat super geklappt! 👍😃

    • Antworten Dani 13. Januar 2021 at 13:59

      Das ist super und freut mich sehr, Nina – danke dir 🙂

  • Antworten Toni 22. Dezember 2023 at 21:51

    Hallo Dani,
    vielen Dank für das leckere Rezept. Hat super geklappt. Hast du noch eine Alternative zum Kokosmus als Creme für das Topping?
    Vielen Dank und frohe Weihnachten
    Toni

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