So-was? Ja genau, so ging´s mir auch. Socca kommt ursprünglich aus Genua und ist mittlerweile im ganzen Mittelmeerraum verbreitet, u.a. in Nizza, wo man diesen herrlichen Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl, Olivenöl und Wasser Socca nennt – Farinata ist ein anderer Name für das gleiche Gericht. So eine Socca hat eine goldgeldbe Farbe und ist unglaublich vielseitig – genau wie eben Pfannkuchen kann man sie nach Lust und Laune süß oder salzig füllen oder toppen und total easy und schnell geht es auch noch. Das Einzige, was ihr vielleicht einige Zeit vorher machen solltet, ist, den Teig kurz anzurühren und ruhen zu lassen, eure Verdauung wird euch die Wartezeit danken. Ich mache unseren Teig, wie von Sarah vorgeschlagen morgens, gehe ins Büro und abends muss er nur noch gebacken und getoppt werden. So ist in weniger als einer halben Stunde das Essen auf dem Tisch – inklusive Beilagensalat. Das Rezept reicht anscheinend auch für 3 kleinere Pfannkuchen, wir nehmen aber meist eine größere Pfanne und weil ich faul bin, machen wir aus dem ganzen Teig nur eine Socca, die dann halt ein bisschen dicker ist. Wir finden´s so super – außen schön knusprig, innen weich und zart. Am besten lässt sich der Teig in der Pfanne im Backofen backen, da es u.U. schwierig sein kann, den Pfannkuchen zu wenden – mal klappt es bei mir ganz gut, mal ist es eine Katastrophe, daher bin ich dazu übergegangen, ihn nur noch im Ofen zu machen, das ist wirklich die einfachste Variante. Und während der Teig im Ofen ist, könnt ihr die Zutaten für den Belag zusammen schnippeln, einen Beilagensalat machen oder wie ich schon mal nebenher das Rezept abtippen 😉 Super Arbeitszeitaufteilung also, so mag ich das.
Lasst eure Fantasie spielen beim Belag, so eine Socca ist wie eine weiße Leinwand. Diesmal gab es gedünsteten Mangold, Oliven, Avocado, ein bisschen kräuterigen Ziegenfrischkäse und ein paar Spritzer Zitronensaft. Als Nächstes will ich mal eine Art Pizza damit versuchen, also mit Tomatensoße, gegrilltem Gemüse und etwas Käse überbacken. Oder eben mal süß, dann aber natürlich den Salzgehalt im Teig stark reduzieren. Kichererbsenmehl bekommt ihr mittlerweile glaube ich in fast jedem Supermarkt, ansonsten könnt ihr mit einem einigermaßen gescheiten Mixer auch selbst welches machen: getrocknete Kichererbsen rein, Deckel drauf, losmixen (Achtung, die ersten paar Sekunden wird es ziemlich laut…) und schwupps – you just made Kichererbsenmehl! Je nachdem, wie gut euer Mixer ist, kann es sein, dass ihr das Mehl noch kurz absieben müsst um keine groberen Stücken drin zu haben. Ich habe meins selbst gemacht und bin ganz begeistert, wie easy das war. Lasst euch von der kleinen Größe nicht irritieren, wir haben die auf dem Foto abgebildete Socca zu Zweit nur zu 3/4 geschafft – den Rest gab es dann am nächsten Tag zum Mittagessen. Noch so etwas schönes an Socca: man kann sie heiß, lauwarm oder kalt genießen.
- Für den Teig:
- 1 Tasse (à 200ml) Kichererbsenmehl
- 1 TL Rosmarin, frisch oder getrocknet
- 1 1/4 Tassen (à 200ml) Wasser
- 3 EL Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- 1 kleine Knoblauchzehe – optional, aber sehr empfehlenswert
- Kokosöl, Bratoliven- oder sonstiges hocherhitzbares Öl zum Ausbacken
- Den Teig ein paar Stunden vor der Zubereitung vorbereiten, z.B. morgens, dann im Kühlschrank ruhen lassen und Abends ausbacken. Dafür das Kichererbsenmehl mit Rosmarin, etwas Salz und Pfeffer vermengen, dann das Wasser und Olivenöl einrühren und mit dem Schneebesen verrühren. Kurz abschmecken und ggf. nachsalzen und -pfeffern.
- Für den Belag:
- 1 Mangold
- 1 kleine Zwiebel
- kleine Hand voll Oliven
- 1 Avocado
- ggf. etwas Weichkäse (bei uns: Ziegenfrischkäse mit Kräutern)
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- 1 Zitrone
- Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen, dabei eine Pfanne mit 2-3 TL Kokos- oder Olivenbratöl reinstellen und 3-4 Minuten mitheizen lassen. Sobald das Öl heiß ist, die Pfanne (mit Ofenhandschuhen!) rausnehmen und den Teig auf einmal eingießen. Pfanne für etwa 10 Minuten zurück in den Ofen geben.
- Währendessen den Mangold waschen und kleinschneiden, ebenso die Zwiebel und Avocado – Avocado ggf. mit ein paar Spritzern Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun wird. Eine weitere Pfanne auf dem Herd erhitzen und zuerst die Zwiebeln ein paar Minuten sanft (sie sollen nicht bräunen) anbraten, dann den Mangold hinzu geben und kurz mitdünsten, mit Salz und Pfeffer abschmecken – vorsichtig mit dem Salz, die Oliven sind schon salzig. Er sollte noch bissfest sein, danach auf geringer Temperatur warmhalten.
- Mittlerweile sollte die Socca schon einigermaßen angebacken sein, entweder, ihr versucht jetzt, sie zu wenden oder ihr schaltet einfach die Grillfunktion für weitere 5-10 Minuten dazu, bis die Socca oben goldbraun ist. Danach vorsichtig mit einem Pfannenheber lösen, auf einen Teller geben und mit Mangold, Avocado, Oliven und ggf. etwas Käse toppen. Die Zitrone in Spalten schneiden und zusammen mit der Socca servieren. Dazu passt ein großer Salat.
10 Kommentare
Wow, das sieht einfach köstlich aus! Wird auf jeden Fall ausprobiert… vielen Dank für all die tollen Anregungen, die ich hier schon finden durfte.
Herzliche Grüße von einer bisher stillen, aber eifrigen Leserin
Vielen Dank, liebe Jasmin! Freue mich immer sehr, wenn die sonst stillen Mitleser auch Hallo sagen! 🙂
Liebe Grüße und viel Spass beim Kochen! Dani
Klasse, vor allem, weil ich langsam mal mein Kichererbsenmehl aufbrauchen sollte 🙂 Wieviel Gramm sind denn 1 Cup?
Liebe Grüße!
Julia
Hey Julia, ich hab´s leider nicht gemessen, aber 1 Cup entspriche 236ml 😉 Du kannst also auch eine ganz normale, nicht ganz gefüllte Tasse mit 250ml nehmen. Liebe Grüße!
das sieht so gut aus. ich hab socca mal im backofen auf dem blech gebacken. werd ich jetzt wohl auch mal in der pfanne ausprobieren. oliven, avocado und mangold … mhhhh
Wow, auf dem Blech ist ja auch ne super Idee – gerade auch für mehrere Leute, das muss ich mir merken! 🙂 LG
Das sieht großartig aus! Muss ich unbedingt mal ausprobieren!
Das wird heute Abend probiert 🙂
Dann viel Spass und lass mich wissen, wie´s geworden ist! 🙂 LG
Es schreibt sich Rosmarinsocca. Du schreibst ja auch nicht Kicher Erbsen Mehl. 😉
Bei den Apostophen bitte auch aufpassen und nicht stattdessen Akzente benutzen.