Spätsommer oder Frühherbst? Wenn man diesen August aus dem Fenster schaut, weiß man es nicht so genau. So oder so wird sich ab morgen aber etwas ändern – denn morgen ist es wieder soweit, wir begrüßen den September. Das Licht wird (hoffentlich noch) golden, die Dämmerung zieht plötzlich wieder etwas schneller herein und das Erntegemüse verwöhnt uns zahlreich – zumindest hier ist der Spätsommer in voller Pracht. Denn diese Zeit ist gerade auf den Märkten eine ganz besondere, überall lockt es, das farbenfrohes Gemüse und wie kann man ihm da schon widerstehen, wohl wissend, dass hiermit nun der Ernte-Höhepunkt erreicht ist?
Passend zu den kühleren Abenden habe ich euch heute eine leichte Minestrone mitgebracht, die die Spätsommeraromen schön einfängt. Nicht schwer und herzhaft wie die Winterversionen sondern leicht, aber eben doch schon schön wärmend. Hier trifft Mais, süß und knackig frisch vom Kolben geschnitten auf Zucchini, Karotten, grüne Bohnen und – natürlich – auch auf sonnenverwöhnt-dunkelrote Tomaten, wie sie aromatischer nicht sein könnten. Fast hätte ich noch einen der ersten Kürbisse mit hinein gegeben, habe mich dann aber doch umentschieden, so herbstlich war mir doch noch nicht und die Kürbis-Vorfreude will erst noch ein bisschen ausgekostet werden.
Fertiggestellt wird so eine Minestrone bei uns am Liebsten bei Tisch; jeder verziert seinen Teller mit einem guten Klecks schnellem Basilikum-Rosmarinpesto, dazu ein paar zarte, frisch geriebene Pecorino-Späne, die sich innerhalb weniger Sekunden mit der warm-wohligen Suppenoberfläche vereinen (für die vegane Variante haben sich geröstete Sesamkerne bewährt), eventuell noch ein paar Fingerkrümel grobes Meersalz und zum Schluss rieselt ein Hauch frisch gemahlener schwarzer Pfeffer auf das Kunstwerk herab. Noch perfekter kann es jetzt nur noch mit goldbraun gerösteten, grob gerrissenen Stücken von rustikalem Sauerteigbrot werden.
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel
- 1 Karotte
- 2 Stangen Sellerie
- 2 Zweige Rosmarin
- 2 Maiskolben
- 2 Zucchini
- Handvoll grüne Bohnen
- 3-4 Tomaten, je nach Größe
- 1 Glas / Dose gekochte Kichererbsen
- Olivenöl & Balsamico
- Salz & Pfeffer
- Zum Fertigstellen: 3-4 Scheiben in Olivenöl geröstetes rustikales Brot, am Besten Sauerteig, ggf. Pecorino* oder Parmesan*
- Für das schnelle Pesto:
- 1 Bund Basilikum
- 1-2 Rosmarinzweige
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 2 EL Kürbiskerne
- Olivenöl
- Salz
- Knoblauch und Zwiebel schälen und fein hacken. Karotten und Sellerie in Scheiben schneiden. Alles in einem guten Schluck Olivenöl bei mäßiger Hitze und mit Topfdeckel für 10-15 Minuten leicht dünsten, um das Aroma herauszukitzeln, dazwischen ab und zu umrühren und die Rosmarinzweige mit dazu werfen. Währendessen restliches Gemüse vorbereiten: Mais von der Schale befreien, aufrecht auf ein Brett stellen und mit einem großen Messer längs die Körner vom Kolben schneiden. Zucchini halbieren oder viertelen und zerkleinern. Grüne Bohnen ggf. halbieren, Tomaten würfeln. Kichererbsen abgießen.
- Topfgemüse mit 1 Liter Wasser aufgießen, eine großzügige Prise Salz sowie das restliche Gemüse + Kichererbsen dazu geben, kurz aufkochen und dann für 30-40 Minuten mit geschlossenem Deckel leise köcheln lassen, das Gemüse soll sanft garen, nicht verkochen. Währendessen das Pesto zubereiten: Basilikum und Rosmarinnadeln mit einem großen Messer fein hacken, bis es leicht musig wird, dann die Kürbiskerne und Knoblauchzehe hackend mit einarbeiten. In eine Schale geben, einen guten Schluck Olivenöl darüber geben und mit Salz abschmecken.
- Minestrone mit Salz, Pfeffer und Balsamico (nicht schüchtern sein) abschmecken, dann mit gerösteten Brotstücken, Pesto und Pecorino servieren.
13 Kommentare
Oh, ich bin ganz verführt von den schönen Bildern… was rede ich: Stilleben!
Ich danke dir, du Liebe! 🙂
mhmm…sieht super lecker aus! und sehr schöne bilder.
liebste grüße
laura&nora
Ihr Lieben, danke euch!
Mhhh… sieht das wieder fein aus! Und was für eine tolle Idee sich die Minestrone nach Herzenslaune am Tisch zu verfeinern. Zudem dann auch noch mit Basilikum-Rosmarinpesto – das klingt einfach zu gut! 🙂
Auch wir sind derzeit etwas aus dem Jahreszeitentrott und stecken irgendwo mittendrin. Wobei heute ist ja schon September; da kann man sich mit dem Herbst schon gleich viel besser anfreunden.
Ganz liebe Grüße! <3
Ylva
Liebe Ylva, ich weiß ganz genau was du meinst mit aus dem Jahreszeitentrott sein! Nicht mehr richtig Sommer, so ganz Herbst aber auch noch nicht… es sollte wirklich eine fünfte Saison geben, wie von dir so schön geschrieben 🙂
Drück dich!
Dani
Wow, deine Bilder sehen aus wie aus einem Buch, wunderschön, da bekomme ich richtig Herbststimmung und möchte mich dazu setzen=)
Minestrone ist was Feines, ich liebe so schön bunte Suppen, tolles Rezept!
Liebe Grüsse,
Krisi
http://excusemebutitsmylife.blogspot.com
Vielen Dank, liebe Krisi – nimm Platz 🙂
Mhhh…Minestrone! Fein! Danke für die Erinnerung, das auch mal wieder zu machen. Die Fotos sind ein Traum 🙂
Liebe Grüße
Franziska
Ich danke dir, liebe Franziska! Minestrone ist so ein feines Essen, saisonal immer schön wandelbar.
Das sieht nach einer verlockenden Spätsommer-Suppe aus. Ich habe sozusagen ein Standardrezept für Minestrone, das ich variiere je nachdem was für Gemüse aktuell ist – und es kam bisher immer gut an. Aber du inspirierst mich zu noch neuen Kombinationen. Mais hatte ich noch nie in meiner Minestrone und Kichererbsen anstatt Cabellinibohnen kommt sich super… Werde ich bald ausprobieren!
Eine Frage hätte ich: wie verwundert du den Rosmarin? Wirfst du die ganzen Zweige mit in den Topf und fischst sie später raus?
Liebe Grüße,
Anna
Genau, liebe Anna – entweder später rausfischen oder dann auf dem Teller, wir sind da nicht so 😉 Ich finde auch gerade die zig Kombinationsmöglichkeiten von Minestrone so spannend, man kann sie immer neu saisonal variieren!
Liebe Grüße!
Vielen Dank!
(Under auch noch eine Entschuldigung für die vielen Tippfehler im vorherigen Kommentar.)