In den letzten Wochen habe ich mich öfter mal auf asiatische Exkursionen in unserer Küche begeben… das ist für mich eigentlich eher untypisch, im mediterranen und evt. höchstens noch im leicht orientalisch angehauchten Gebiet fühle ich mich kulinarisch eigentlich am wohlsten, einfach deshalb, weil ich hauptsächlich so koche und dadurch etwas sicherer bin. Angefangen hat es mit Reispapier, das ich von Freunden bekam, bei denen wir zum Essen eingeladen waren. Als Vorspeise gab es dort vietnamesische Sommerrollen, die mich total vom Hocker gehauen haben. Schon ewig hatte ich so etwas auf meiner Nachkochliste, aber bisher hatte ich einfach nie Reispapier daheim und die paar Mal, wo ich beim Einkaufen mal danach geschaut habe, konnte ich es auch nicht finden. Die Beiden waren dann aber so lieb und haben uns den Rest ihres nicht verbrauchten Reispapiers geschenkt und natürlich hat das nicht lange auf seinen Einsatz in meiner Küche gewartet.
Angespornt von den ersten erfolgreichen Versuchen mit Reispapier fiel mir ein, dass ich ja auch mal Sushi probieren wollte. In meinem Fall aber eher vegetarisches Sushi, da ich Fisch zwar grundsätzlich mag, aber nicht in so dicken rohen Scheiben wie beim Sushi üblich. Ich habe es öfter mal bei meinem Mann probiert, der großer „normaler“ Sushi Fan ist, aber für mich ist es einfach nichts. Die vegetarische Variante aber mit Gurke und cremiger Avocado, dazu etwas Wasabi und Sojasoße – hmmm! Auch in New York habe ich mir des Öfteren mal im Whole Foods vegetarisches brown rice Sushi geholt, sooo lecker. Wieder daheim habe ich mir also Nori Blätter besorgt (die waren zum Glück einfacher zu finden als Reispapier…) und nachdem das mit dem Reispapier schon so gut geklappt hat, habe ich einfach mal losgelegt. Anfangs war ich skeptisch, wie ich diese starren Noriblätter jemals gerollt bekomme, aber es hat hervorragend geklappt.
Als Nächstes kam die Idee mit dem Sushi Salat, davon hatte ich mittlerweile schon öfters gehört. Da entfällt das ganze Rollen, man wirft einfach alles, was man normalerweise für die kleinen Röllchen braucht in eine große Schüssel, würzt es entsprechend und nennt es Sushi Salat. Da ich mir ganz kurz angebratene Garnelen toll dazu vorstellen konnte, kamen die bei mir auch noch mit rein, wer es aber lieber ganz vegetarisch haben will, lässt sie einfach weg. Trotz ausführlicher Suche habe ich auf unserer üblichen Einkaufstour keinen Reisessig gefunden, den man für Sushireis normalerweise benötigt. Da ich es aber bei meinem Salat hier sowieso nicht ganz so streng traditionell japanisch gehalten habe (Vollkornreis, gebratene statt rohe Garnelen etc.), habe ich mich auf die Suche nach einem Ersatz gemacht. Ein bisschen Google Suche hat ergeben, dass Reisessig ein besonders milder Essig ist. Also habe ich einfach weißen Balsamico genommen, eine Prise Salz und einen kleinen Schuss Reissirup (Zucker geht auch) dazu gegeben und den Reis damit abgeschmeckt. Ja, ok… traditionell geht anders, aber ich war einfach ein wenig experimentierfreudig und das Ergebnis hat uns wirklich mehr als überzeugt.
- Für den Salat:
- Reis (Rezept s. unten)
- 200g Garnelen*
- 5 Nori Blätter
- 1 Avocado
- 1/2 Gurke
- 3 kleine Karotten
- 4 EL Sesam
- Handvoll Sprossen (bei mir: Linsensprossen, selbst gezogen wie hier)
- daumengroßes Stück Ingwer
- 1 Bund Koriander
- Limettensaft
- Sojasoße
- Reissirup oder Zucker
- Öl (bei mir: Kokosöl)
- wer möchte: Wasabi
- Für den Reis:
- 1 Tasse à 200ml Reis (bei mir: Vollkorn)
- 3 EL milder Essig (bei mir: weißer Balsamico)
- 1 TL Reissirup oder 1/2 TL Zucker
- 3 EL Sojasoße
- 1 Bio Limette
- Zuerst den Reis zubereiten. Vollkornreis am besten einige Stunden einweichen, das hat 2 Vorteile: kürzere Kochzeit und er wird noch um einiges nährstoffreicher. Nach dem Einweichen das Einweichwasser weggießen und den Reis mit der 1,5 bis 2fachen Menge Wasser garen. Essig, Reissirup/Zucker, Sojasoße, Schale und Saft der Limette vermengen und über den fertig gegarten, noch warmen Reis geben. Leicht abkühlen lassen.
- Währendessen die Garnelen marinieren. Dafür den Ingwer schälen und fein hacken. 1 EL Öl (Kokosöl ggf. kurz erwärmen um es zu verflüssigen), 1 EL Sojasoße, 1 EL Limettensaft, 1 TL Reissirup und 1 TL vom Ingwer mit den Garnelen vermengen und eine Viertelstunde ziehen lassen.
- Währendessen das Gemüse für den Salat vorbereiten: Avocado, Gurke und Karotten zerkleinern. Noriblätter in Streifen oder kleine Rechtecke schneiden – das geht am besten mit einer Küchenschere (danke für den Tipp, Ylva!). Koriander hacken. Sesam in einer trockenen Pfanne vorsichtig einige Minuten rösten. Garnelen mit der Marinade kurz glasig anbraten, dann mit Reis, Gemüse, Nori, Koriander, restlichem Ingwer und geröstetem Sesam vermengen. Salat mit Limettensaft und Sojasoße abschmecken und ggf. mit Wasabi servieren.
6 Kommentare
Find ich gut das Rezept:) Und passend gibts bei mir grad Sushimarmelade:)
das klingt ja total interessant. ich bin nur etwas skeptisch bzgl. der Nori-blätter. bleiben die nicht hart und zäh?
ich koche sehr gern vietnamesisch und habe immer Reispapier zu Hause. Sommer- bzw. Frühlingsrollen sind bei uns schon ein Klassiker. wie ich die mache, kannst Du hier nachlesen, wenn Du magst:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=aehR7wAKQAU
Hallo Nadi, ich weiß was du meinst, ich hatte die gleichen Bedenken bezüglich der Nori Blätter 🙂 Sie sind aber super schnell weich geworden, durch die Feuchtigkeit im Reis und restlichen Salat und es hat wirklich gut geklappt.
Ich habe diese Gerichte bei einem restaurant heidelberg probiert.Es war so lecker!
http://restaau.de/Search/City/restaurant-heidelberg.html
Lecker! Egal ob traditionell oder nicht, ich finde, dass der Salat richtig lecker klingt. Ich bin hier mit einem super ausgestatteten Asialaden gesegnet, da werde ich auch alle Zutaten finden 😉
Liebe Grüße!
Julia
Du Glückspilz, Julia! 🙂 Dann viel Spaß beim Shoppen und Kochen! Liebe Grüße!