„Och nöööö, Suppe…“ Ich kann euer Naserümpfen und die enttäuschten Schmollgesichter bis hierher sehen 😉 Ja ich weiß, ihr seid alle schon auf Frühling einstellt, zudem sich ja endlich (!!) mal wieder die Sonne blicken lässt und sie uns die nächsten Tage wohl netterweise auch erhalten bleibt. Und ich kann´s euch nicht verdenken, schließlich geht´s mir ja genau so. Aber wie wär´s mit folgendem Versöhnungs-Argument: diese Suppe hier hat mehr was von leichter Minestrone als von Oma Erna´s winterlichem Kartoffeleintopf. Und Minestrone kommt ja bekanntlich aus Italien und in Italien ist´s ja bekanntlich was…? Na? Genau, sonnig! Und warm! Zumindest im Süden, denk ich. Also so langsam mal (schon, oder?). Ob ich damit jetzt die Kurve bekommen habe und euch zum Suppe kochen und essen trotz Anfang März und strahlen blauem Himmel motivieren konnte, bleibt abzuwarten.
Wer schon mal eine gute Minestrone gegessen hat, der weiß, dass so etwas richtig paradiesisch sein kann. Die ganzen wunderbaren Aromen vom gedünsteten Suppengemüse (in dem Fall Zwiebel, Fenchel, Sellerie und Karotte), die feine Säure der Tomaten, dazu ein paar Kräuter und herrlich dicken weiße Bohnen, von denen die Hälfte grob mit dem Kartoffelstampfer im Topf zerkleinert wurde und die die Minestrone so richtig schön sämig machen. Und beim Essen beißt man zwischendurch noch auf ein, zwei ganze Bohnen, die wunderbar weich und buttrig sind und vor lauter Zartheit fast schon von selbst im Mund zerfallen. Doch bevor es soweit ist, wird der Eintopf auf die Teller (oder süße alte Emaille Töpfchen wie auf dem Foto) verteilt und vor dem Servieren erst einmal mit einem kleinen Schluck besten Olivenöls und einem Spritzer Zitronensaft oder Rotweinessig verfeinert. Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer macht sich auch immer prächtig, genau wie frisch geriebener Parmesan. Man kann diese Minestrone essen wie er ist oder mit einem Scheibchen Brot oder wie hier auf einem kleinen Quinoa-Bett. Hatte einfach Lust drauf an dem Abend und gut gepasst hat es auch. Mein Liebster hat übrigens 3 Teller davon gegessen, in Rekordzeit. Kann also nicht so übel gewesen sein (nur, falls ihr noch ein Versöhnungsargument benötigt…). Reste lassen sich wie immer bei solchen Suppen sehr gut am Tag danach noch essen oder einfrieren.
- 250g dicke weiße Bohnen, getrocknet (bereits gekochte / fertige Bohnen gehen auch)
- 1 großer Mangold
- 500g Glas- oder Dosentomaten
- 1 Zwiebel
- 1 kleine Fenchelknolle
- 2 Selleriestangen
- 1 große Karotte
- 2 Lorbeerblätter
- kleine Hand voll Thymian
- 500ml Wasser (z.B. das Kochwasser der Bohnen) oder Gemüsebrühe
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- 200g Quinoa
- zum Servieren: Essig oder frischer Zitronensaft & Olivenöl, optional: wachsweich gekochte Eier / frisch geriebener Parmesan / Feta / Prise Cayennepfeffer
- Falls ihr getrocknete Bohnen habt, diese für rund 8 Stunden in Wasser einweichen, dann das Wasser abgießen, kurz durchspülen, aufkochen lassen und garen bis sie weich aber noch ein kleines bisschen bissfest sind – im Dampfkochtopf dauert das etwa 20 Minuten, im normalen Topf mit Deckel drauf eher eine gute Stunde.
- Für den Eintopf zuerst Fenchel, Sellerie und Karotte waschen, Zwiebel schälen und alles würfeln, dann in Olivenöl bei mittlerer Hitze andünsten, Deckel drauf und 10-15 Minuten schmoren lassen. Das Gemüse sollte dabei nicht groß Farbe annehmen, einfach nur dünsten lassen und ab und zu umrühren, ggf. die Hitze reduzieren. Währendessen den Mangold waschen und in Streifen schneiden. Mangold dazu geben, ein paar Minuten mit dünsten und alles mit den Tomaten und dem Wasser aufgießen. Kurz aufkochen lassen, dann die Lorbeerblätter und die Hälfte der Bohnen dazu geben, grob mit einem Kartoffelstampfer verkleinern und simmern lassen – je länger, desto besser. Wer mag, kann jetzt schon etwas Salz & Pfeffer dran geben, ich würze meist erst am Schluss.
- Kurz vorm Servieren Quinoa kalt in einem Sieb abbrausen und mit etwa der doppelten Menge Wasser und etwas Salz aufkochen lassen, dann die Hitze auf die kleinste Stufe reduzieren und mit geschlossenem Deckel 10 Minuten garen.
- Eintopf mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Lorbeerblätter rausfischen und zusammen mit einem Schluck Olivenöl, einem Spritzer Essig oder Zitronensaft und den optionalen Toppings (s. oben) auf dem Quinoa servieren.
31 Kommentare
ich find suppe super! und fenchel! und quinoa! kein nasenrümpfen hier!
wunderbar, das freut mich! 😉
Du weißt ja wirklich, wie man so eine Suppe auch mit größter Sehnsucht nach Sommer schmackhaft machen kann 😉 Hut ab…
aber als nächstes muss wirklich etwas frühlingsfrisches her!
Hihi, ja, ich geb mein Bestes… 😉
Nachdem ich vor kurzem beim Italiener eine wirklich paradisische, frisch zubereitete Minestrone gegessen habe, schwirrt mir der Gedanke, mich selbst daran zu versuchen, in meinem Hinterkopf…. vielen Dank für das Rezept 🙂
Aber gerne doch!
Ganz genau! Wenn man die Minestrone mit Italien und dem guten Wetter verbindet dann geht das auch jetzt noch!!! Sieht sehr lecker aus und macht Lust auf einen Teller Suppe!
Lieben Gruß Christin
Ja, so ein paar sonnige Gedanken, die man damit verbindet helfen dann doch ganz gut, stimmt´s? 😉
Enttäuschte Gesichter? Nee! Ich liebe Minestrone! Und je nach Jahreszeit kann man ja auch mit dem Gemüse variieren 🙂
Liebe Grüße!
Da bin ich aber froh, noch eine Minestrone Liebhaberin! Und stimmt, jetzt wo du´s sagst, gibt´s nicht sogar auch eine Frühjahrsminestrone mit Erbsen und so?
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Uh Wow Dani, das liest sich so gut, ich glaube ich koche die morgen 😀
Und wie war´s? 😉 LG!
Wir waren begeistert 😀 War total lecker!!!
Allerdings hatte ich nur diese kleinen weien Bohnen aus dem Glas, das nächste Mal probier ich es auch mal mit den dicken 🙂
LG
sehr gut, freut mich dass sie gut an kam! 😀
Hallo Dani,
mmhh, ich liebe Minestrone und Deine Variante sieht nicht nur lecker aus, sondern auch Deine Ausführungen lesen sich, als wäre ich zu Gast in Italien. Nächste Woche werde ich Dein Rezept auf alle Fälle nachkochen. Jetzt muss ich nur meine Oma fragen, ob sie kleine Emailletöpfe für mich hat, denn darin sieht das Gericht einfach toll aus *das Auge isst ja schließlich auch mit* 🙂
Danke und liebe Grüße sagt Claudia
Vielen Dank, liebe Claudia!
Hach, hier bleibe ich! :-))
Freu mich sehr, dass ich Dich entdeckt habe und stöbere schon gefühlte 3 Stunden in Deinen tollen Rezepten. Gefällt mir alles sehr und auch Dein Plauderton ist sooooo liebenwert!
Herzliche Grüße
Evelyn
Vielen Dank, liebe Evelyn, das freut mich sehr – mach´s Dir bequem 🙂
Mhmmmmmm, wie das duftet in meiner Küche! *schmacht*
Rate mal, was gerade im Topf vor sich hinköchelt… ;-))
Gnihihi… Lass es dir schmecken, liebe Evelyn! 🙂
Danke für diesen heutigen Glücksmoment! 🙂
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🙂
Weisst Du denn auch aus welcher Region Italiens diese Minestrone ursprünglich kommt? Ich hab übrigens roten Quinoa verwendet, der nussige Geschmack war ein toller Akzent. Und feines Maldon Smoked Salt und Olivenöl am Tisch drüber geträufelt. Ein Gedicht! 🙂
Vielen Dank liebe Eveyln, das freut mich sehr 🙂
Hallo Evelyn, diese Version der Minestrone habe ich mir größtenteils selbst ausgedacht, ist also gar nicht „richtig“ original italienisch. Aber das ist ja das schöne an Minestrone; dass sie so wandelbar ist. Roter Quinoa, smoked Sea Salt und Olivenöl hört sich nach einer traumhaften Kombi dazu an!
Gab es heute direkt noch mal! ♥
Durch und durch ein Fest für den Gaumen! Dabei so einfach und bodenständig. Ich liebe solch ehrlichen Genüsse. ♥
Herzliche Grüße
Evelyn
Hihi super – so soll es sein; ein Keeper! Schön, dass es euch so toll schmeckt 🙂
Wow! Das wird auch nachgekocht. Sieht fantastisch und lecker aus!
Ich will das Rezept heute gern nachkochen. Was ich gern wissen wollte, was ist mit ein großer Mangold gemeint? 1 ganzer Bund oder1 Stengel ? 🙂 Wie servierst du den Feta dazu? Einfach am Ende über dem Gericht zerbröseln? 🙂 thx
Das freut mich! Genau, den Feta einfach am Ende darüber bröseln und mit Mangold meinte ich 1 Bund. Viel Spaß und bon appétit!
Besten Dank für die schnelle Antwort.